Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

17. August, früh 8 Uhr, sangen die Wiener in der Stadtpfarrkirche die Hiesse von Schubert, flach einem gemeinsamen Spaziergange über den Tabor und Dachsberg fanden sich die Sänger in der „Schwechater Bierhalle“ am Ausstellungsplaß zusammen. Bürgermeister Georg Pointner dankte bei dieser Gelegenheit den Herren aus Wien für ihre Meisterleistungen, insbesondere für das veranstaltete Konzert, welches nahe an 800 fl. Erträgnis ergeben hatte, flach der tiefdurchdachten Rede des Herrn Dr. Ritter v. Olfchbauer bildete „Das deutsche sied" den Schluss der unvergeßlichen Anwesenheit des Wiener fflännergesangvereines und seines Dirigenten Eduard Kremser und schweren Herzens wurde von den Wienern Abschied genommen. Am 7. September wurde in Steyr der Gauturntag der deutsch-österreichischen Turnerfchaft abgehalten. Bei der festkneipe sang unser Verein „siedesmut“, „Grüß’ dich Gott“ und „Greift zum Becher“ sehr wirkungsvoll. Deutsches Sängerfest. Die Tage des 13. und 14. September versammelten die Körperschaften „frohsinn“, „Sängerbund" Gutenbergbund“ sinz, „siederkranz“ Ödenburg, „Südwest-niederösterreichifcher Sängerbund“ (Amstetten, Höllenstein, melk, Köchlarn, Waidhofen a. d. Dbbs ybbs), „Männergesangverein Wels“ und die beiden hiesigen Vereine „Kränzchen“ und „siedertafel“. Am Ausstellungsplaße angelangt, begaben sich alle in die „Schwechater Bierhalle“, um bei dem köstlichen Stoffe einen gemütlichen Abend zu verleben, flun entfaltete sich ein reges, frohes Sängerleben; Gesangvorträge der Steyrer Vereine wechselten mit solchen der fremden Sänger, Wahlsprüche er­ klangen, Begrüßungsansprachen flogen hin und her und so verlief dieser Abend aufs angenehmste. Um 8 Uhr früh wur­ den die neu ankommenden Sänger am Bahnhof empfangen und lebhafte Begrü­ ßung wurde ihnen beim Einzuge zuteil. Um 12 Uhr wurde in Eiseimayrs Gasthof das Mittagessen eingenommen, bei dem Bürgermeister Pointner die Gäste herzlich willkommen hieß. Vom Bürgerschulgebäude in dessen Turnhalle die Proben für die Gesamtchöre ab­ gehalten wurden, bewegte sich um 3 Uhr der festzug über die Promenade, Enge, Stadtplaß zum Ausstellungs­ plaße, wo vor der Tribüne die' sahnen mit Kränzen und Erinnerungsbänder von den fräulein Olga Hochhäuser, Seyfchab und o. Weismayr geschmückt wurden, während jeder Verein seinen Wahlspruch sang. Um 4 Uhr begann die festaufführung mit nachstehender Ordnung: Sturmbefchwörung“ von Dürrner (Gesomtchor). Waldeinsamkeit“ von A. M. Storch („frohsinn“, sinz). Der Trompeter an der Kaßbach“ oon fflöhring („Gutenbergbund“, sinz). Reiter-sied“ oon Julius Otto („Sängerbund“, sinz). Sangesweihe“ von franz fflair („Südcoest-niederöst. Sängerbund“). Der Jäger Abschied“ von Mendelssohn (Gesamtchor). Die stille Wasserrose“ von franz Abt („siederkranz“, Ödenburg). Züg az erdö“, von Karl Doppler („siederkranz“, Ödenburg). Bunte Blumen“ von K. R. Kristinus (.Männergesangoerein“, Wels). 54

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