Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

von K. R. Kristinus und „Maientraum“ von Dr. fl. Tilkorosky und durch verschiedene heitere Vorträge sehr zur Unterhaltung bei. Das 26. Gründungstest fand am 20. Iuli im Hotel „Schiff“ mit folgender Vortragsordnung statt: „Es rauscht ein stolzer Strom“ von franz ITlair, „Vom Borg ergeht ein Ruten“ von Ferdinand Debois, „Rüdigers Heim­ kehr“ von franz Schubert, „Grüh dich Gott, du holder Schah“ von E. S. engelsberg, „Jagdchor“ von Ferdinand Hilter-R. Weinwurm. Sämtliche (höre wurden von der zahlreich erschienenen Zuhörerschaft mit lebhaftem Beifalle ausgezeichnet. Zur Eröffnung der elektrischen Ausstellung (1. August bis 30. September) langte in Steyr der Protektor Erzherzog Karl Ludwig ein. Am Abend brachten ihm die drei Vereine „Liedertafel“, Kränzchen“ und Bürgerkorps­ kapelle im Hofe des Schlosses samberg ein Ständchen, nach welchem der Erzherzog die Vorstände und Dirigenten zu sich rufen lieh und ihnen herzlich dankte. Das Konzert der beiden Gesangvereine „Kränzchen“ und „Lieder­ tafel“, welches Sonntag, den 10. August, am VolksfestplaHe abge­ halten wurde, war eine in jeder Beziehung gelungene Leistung. Der Beifall, der von den tausenden Besuchern gezollt wurde, war ver­ dient und berechtigt. Besuch des Wiener Mannergesangvereines. freitag, den 15. August, I Uhr mittags, langten die Wiener mittelst Sonderzuges hier an und wurden vom Obmanne des Aus­ stellungskomitee, Dr. Johann Hochhäuser, sowie von „Liedertafel“ und „Kränzchen“ mit Wort und sied empfangen. Das Mittagessen wurde in Eiseimayrs Kasino eingenommen. Das abends um 7 Uhr gegebene Konzert dieses weitberühmten Vereines hatte folgende Reihenfolge: „Morgenwanderung“ von H. Esser, „Der träumende See“ von Robert Schumann, „Heini von Steter“ von E. S. Engelsberg, „Unter dem Hollunderbaum“ von C. Schön, „Jm Mai“ von Robert franz, „Gott ist mein Hirt“ von franz Schubert, „fröhliche Armut“ von Eduard Kremser, „Abschied hat der Tag genommen“ von V. E. Hehler, „sied aus Trompeter von Säckingen“ von Eduard Kremser, „Der Blumen Steyr, Partie vom Orts-Kai. Schwester und der Sterne“ von E. S. Engelsberg, „Gustav“ von Dr. J. Aentcoich, „Poeten auf der Alm“ von E. S. Engelsberg. Die künstlerische Vortragsweise sämtlicher Stücke hatte stürmischen Beifall zur folge, denn einen derartigen, auf der Höhe der Kunst stehenden Gesang, hatte Steyr noch nie gehört. Nach diesem Konzerte, zugunsten der hiesigen Stadtarmen, entwickelte sich ein gemütlicher geselliger Verkehr. Der von unserem Verein gesungene Chor „Liedesweihe“ von Max R. von Weinzierl erfreute sich der ehrendsten Anerkennung. Der Abend wurde in der „Schwechater Bierhalle“ am Ausstellungsplatje, wohin sich alle Sänger begaben und wo das berühmte „Udel-Quartett“ mit unnachahmlichem Humor die Zuhörer ergötzte, bis zum dämmernden Morgen ausgedehnt. 16. August wurde am Vormittage die Ausstellung besichtigt. 3m saufe des Nachmittag wurden unter führung des Generaldirektors Josef Werndl die Waffenfabriken, Schmimmfchule und die fifchzuchtanlagen in Augen­ schein genommen. Nach diesem Rundgange kamen die Sängergäste um 6 Uhr abends wieder auf den Ausstellungs- plah zurück, wo bereits eine nach Tausenden zählende Menschenmenge des bevorstehenden Volkskonzertes harrte. Die Leistungen waren die künstlerische Vollendung in des Wortes erschöpfender Bedeutung. Nach diesem Volks­ konzerte versammelten sich die Mitglieder des Wiener Männergesangvereines und der beiden hiesigen Gesang­ vereine in Saxlehners Gastwirtschaft, um den Abend in gemütlichem Beisammensein zu verbringen. 53

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