Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908
-) Gäbst du mir sieben Schlösser. Das Ceb’n is a Zithag’spiel. Gäbst du mir sieben Schlösser Und dein liebes Herz dazu, Jch liebte dich nicht besser, Denn heute und immerzu. Gäbst du mir sieben Schlösser Und gäbst mir nicht dein Herz, Was nähten mir die Schlösser, Ich stürbe dach oar Schmerz. sah die Schlösser den Herren und Grafen Und den Königen argmohnbleich. Jn deiner sieb’ roill ich ruhen und schlafen, Deine sieb' ist mein Königreich. Das seb’n is a Zithag’spiel, Wenn man’s so recht betracht’t . . . Grad dah es halt nit allemeil fl schöne Musi macht! Bald spielen d rauf die Engelein So wunderbar und fein, Und mieda hackt sein’ Höllentanz Der Teufl mitten d rein! 0 liaba Gott im Himm’l drob’n, Richt’ du dös G’spiel uns z'samm’, Das; mir auf derer Welt herunt’ Koa Kat;enmusi hab’n! c Entsagung. War die Welt von Rosenduft umhaucht? War die Welt in Purpurglut getaucht? Schöne Zeit, da ich noch Jüngling mar Und mit Augen trank, die goldig klar! Doch die Jugend und ihr Glanz verblich . . Abenddämmerung legte sich um mich. Darf ich glauben dem Erlösungsmort, Das; noch blühen mag, was längst verdorrt? Dann erwache am bescheid nen Herd, Später Zauber, abendlich verklärt! An den Harzesduft im Tannengrund Trink’ o kranke Seele, dich gesund! Kühne Träume leg’ ich in das Grab — Doch die lehte Träne rollt hinab; fluch Entsagung wird zu klarem Gold, Das in dunkler flut des Hebens rollt. i« •' ) Aus „Deutsches Recht und andere Gedichte“ uon Cnrica u. Handel-ITlazzetti bei Kösel in Kempten, 1908. 12
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