Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

firn 6. April, dem Vorabend des slamensfestes unseres Vorstandes Dr. H. Spaengler, sangen mir ihm mit „Stürme des frühlings“ von Cdroin Schult; und „Jn der Waldschenke“ von JTlax Ostern ein Ständchen. Jn das Vereinsheim zurückgekehrt, roo sich auch Dr. Spacngler bald einfand, wurde er vom Stellvertreter Prof. Weber auf das innigste im Hamen des Vereines beglückwünscht und Prof. Goldbacher feierte ihn in einem Gelegenheitsgedicht als „Hermann der Cherusker". Samstag, den 2. Mai, hielt unser Verein im Hotel „Schiff-4 sein frühlingskonzert bei sehr zahlreichem Besuche ab, welches mit dem Männerchor „flbendstimmung“ eröffnet wurde. Der Männerchor „Clsula“ von Hans Wagner und „Heimlich lieben - von Johannes Poche fanden großen Gefallen. Schuberts „Taubenpost“, mit Klavier­ begleitung, für gemischten Chor eingerichtet von franz Prammer, und „siederfrühling“ von friedrich Hegar, waren von bester Klangwirkung. Hierauf folgten die siedervorträge der frau Jurkowitsch, welche sie mit glänzendem Crfolge sang. Die Männerchöre „Zroiegesang“ von Eduard Kremser mit Soloquartett und „Stürme des frühling“ von Edwin Schult; bildeten den Schluf;. Eine freudige Überraschung brachte der als Gast anwesende 1. Kaiplinger mit seinen L’iedervorträgen, die ihm großen Beifall eintrugen. firn IO. Mai verschied in Gablonz a. d. II das Ehrenmitglied des dortigen „siederkranz“, Herr franz Schmidt, der fast 60 Jahre ausübendes Mitglied war. Wir drückten dem Verein unser Beileid aus. Der befreundete „M.-G.-V. St. Peter i. d. flu“ besuchte uns am 17. Mai. Um 1/i5 Uhr kamen die Gäste an, wurden in unserem Vereinsheim Hotel „Schiff1 durch den Vorstand Dr. Spacngler herzlich willkommen geheißen. Jn der Erwiderung gab der Vorstand Herr s.-G.-R. Blank auch der freude Ausdruck, das; unser Verein beim ersten Gründungsfeste seines Vereines zugegen war. Hach kurzer Rast wurde die Wanderung auf die freundliche Höhe St. Ulrich angetreten, wo der Gastgarten unseres Sangesbruders Josef lllayr schon von einer grofjen Besucherzahl besetzt war. Einzel- und Gesamtchöre und Musikvorträge verkürzten die Zeit recht angenehm, unangenehm hin­ gegen machte sich ein nahendes Gewitter bemerkbar, das die Ausflügler zwang, den Schauplatz ihrer Tätigkeit früher zu verlassen, als sie gewollt hatten. 3m Vereinsheim Hotel „Schiff“ trafen sich alle wieder und im grotzen Saale entwickelte sich ein ungeznnmges heiteres Sängerleben unter Gesang- und Musikstücken. Vor dem Trauerhause unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes Emil Haas sang der Verein am 2. Juni einen Trauerchar, nahm am Leichenbegängnisse teil und legte am Grabe einen Kranz mit Widmungsbändern nieder. Am 5. Juni schied unser langjähriges Ehrenmitglied Dr. Alois Spacngler in Salzburg aus dem sehen. An die Hinterbliebenen richteten wir ein inniges Beileidschreiben. Die feiertage, 15. und 16. August, hatte der Verein gewählt, den „Sängerbund“ in Mondsee zu besuchen. Mit dem erten Zuge ging die Reise bis nach Rabcnfchtoand, dort erwarteten uns Wagen zur Weiterbeförderung den Gestaden des Irrsees entlang, in Zell a. Moos wurde kurze Rast gehalten und am Ziele angelangt, erwartete uns bereits der „Sängerbund1. Herzliche Worte waren es, die Vorstand Dr. Müller an uns richtete und in gleichem Tone erwiderte unser Vorstandstellvertreter Professor Weber, worauf unter Blumengrüßen der Einmarsch in den festlich geschmückten Ort erfolgte. Mittag wurde in den verschiedenen Gasthöfen gehalten. Bald darauf hatten die „Kränzler“ die freude, ihren hochgeehrten Vorstand Dr. Hermann Spaengler in ihrer Mitte begrüßen zu können, welcher von Kißbühel, wo er mit seiner familie 2 um Sommeraufenthalt weilte, nach Mondsee gefahren war, um an den festtagen des „Kränzchen“ teilzunehmen. Er wurde mit begeisterten Heilrufen und dem Wahlspruch auf das freudigste empfangen. Um 4 Uhr war der Beginn des See- und Uferfestes angesetzt. Die „Kränzler“ fanden in einem eigens für sie recht gastlich eingerichteten Heim Unterkunft. Das fest begann mit einem Blumenkorso und mit Vorträgen der JTlondseer Bürgermusik unter der strammen Leitung ihres Kapellmeisters Alb. Pfändtner, der früher unser Chormeisterstelloertreter war. Dann folgten Vorträge der heimischen Salonkapelle „Unden“, eben­ falls unter der Leitung Pfändtners und dann — ein Regenschauer, welcher leider nur zu bald der kaum begonnenen Herrlichkeit ein jähes Ende bereitete. Unser Verein sang zwar noch „Rauschender, grüner Rhein“ von Hugo Jüngst, „Waldeinsamkeit“ von loh. Poche und „Meine Muttersprache" von Engelsberg, in welchem Kaiplinger wieder als Baritonsolist glänzte und erntete für diese Darbietungen reichen Beifall, aber ein längeres Verbleiben war unmög­ lich geworden. Auch das für den Abend geplante feuenverk mit Gondelfahrt auf dem See wurde zu Wasser. Doch 105

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