Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

Am 23. August starb Herr franz fang ren., der van der Gründung unseres Vereines an durch acht lahre die Stelle eines Vertrauensmannes inne hatte. Wir richteten an die Hinterbliebenen ein inniges Beileidschreiben und am seichenbegängnisse nahm der Verein fast vollzählig teil. Der „Deutsche Turnverein« in Steyr feierte am I. September sein 40. Bestandsfest, bei dem unser Verein durch Vortrag der Chöre „An Deutsch-Österreich“ von H. fiby, „sacrimae Christi« von JTI. R. v. Weinzierl und „Kamm, geh’ mit mir ins Waldesgrün“ von A. Claassen, unter Leitung des Chormeisterstelloertreters A. Pfändtner, mitwirkte. An dem Leichenbegängnisse unserer fahnenmutter franziska Cyermann, am 25. September, beteiligte sich der Verein vollzählig mit sahne, sang am Grabe den Trauerchor „Schlummere sanft“ von B. Rücker und legte einen Kranz mit Widmungsfchleifen nieder. Dem „Wiener Schubertbund“ meldeten mir am 28. September unser Beileid zum Verluste seines Chren- chormeisters Ernst Schmid. Am 20. Oktober gaben wir der Illuster unseres Professors Goldbocher das letzte Geleite und sangen am Grabe den Trauerchor „Über den Sternen“. Die Vortragsreihe für das 45. Gründungsfest eröffnete der Mlännerchor „Gotentreue“ von felix Dahn-Gott­ fried Angerer, „Illein Paradies“, lllännerchor mit Baritonsolo (loses Kaiplinger) von K. R. Kristinus, beide Erst­ aufführungen des Vereines, E. S. Engelsbergs „Jm Dunkeln“, eine Wiederholung aus früheren Konzerten, erzielte ebenfalls grohen Beifall. Den zweiten Teil des Konzertes bildete das grohe gemischte Chorwerk „Das begrabene sied“, eine Erstaufführung des Vereines. Rudolf Baumbachs Dichtung in schwungvollen Versen bringt Illax Player- Olberslebens grohartige Tonfchöpfung zu klangschönen, mächtigem Ausdrucke. Sängerinnen und Sänger erzielten mit ihrem Vortrage einen überwältigenden Eindruck, welcher durch die prächtigen Solopartien der frau Therese Jurkomitfch und Josef Kaiplinger, besonders gehoben wurde. Stürmischer Beifall folgte am Schlüsse dieser, von dem kunst­ sinnigen Chormeister Herrn franz Bayer geleiteten Aufführung. Die Jahres-Hauptuersammlung, abgehalten am 30. Oktober im Hotel „Schiff", nahm den gemahnten würdigen Verlauf, die vom steten Aufblühen des Vereines zeigenden Berichte wurden genehmigend und beifällig aufgenommen, wie auch die AusfchuHwahlen einhellig vor sich gingen. Es wurden gewählt die Herren Dr. Hermann Spaengler, Vorstand, Prof. S. Weber, Vorstand-Stellvertreter, fr. Bayer, Chormeister, A. Pfändtner, Chormeister-Stellvertreter, Alfred Moser, Schriftführer, franz Schwertfeiner, Kassier, Leo Zimpel, Archivar, Viktor Ortler, Tafelmeister, Ver­ trauensmänner die Herren Otto Schönauer und loses Tureck. Am I. November ehrten wir das Andenken an die Verstorbenen, durch den am friedhofe gesungenen Chor „Hier winket selige Ruh “. Dem „männergesangoerein in Bielilj-Biala“, wie sein ausübendes und Ehrenmitglied Adolf lllänhardt, be­ glückwünschten wir am 14. November zum goldenen Sängerjubiläum. Nach der Rückkehr von der Hochzeitsreise brachten wir unserem hochgeehrten Chormeister franz Bayer und seiner Gemahlin am 23. November ein Ständchen und nach diesem war im Vereinsheim eine recht gemütliche Zusammenkunft. Am 6. Dezember begleiteten wir die sterblichen Überreste der Gattin unseres verstorbenen Ehrenvorstandes Anton lllayr, frau Johanna Mayr, zur letzten Ruhestätte und sangen am offenen Grabe einen Trauerchor. Unseren tüchtigen Chormeisterstelloertretcr A. Pfändtner, der als Regenschori nach Mondsee berufen wurde, muhten wir am 27. Dezember zum Leidwesen aller von uns scheiden lassen. Professor Weber richtete an ihn herzliche Abschiedsworte, die auch den Dank für sein dem Verein entgegengebrachtes erfpriefjliches Wirken enthielten. Seitdem der Verein die feier der Silvesterabende einführte, erfreuen sich diese dem scheidenden Jahre gewidmeten Stunden eines derartigen Besuches, dah die Säle des Hotel „Schiff“ viel zu klein waren. Eingeleitet wurde der Abend mit „Mensch, ärgere dich nicht“ von Ed. Kremser, „Heute ist heut“ von 111. R. v. Weinzierl. Der gleich beifälligen Aufnahme erfreuten sich die gemischten Chöre „Waldveilchen“ von Alfred Dregert und „Donau­ 100

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