Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

des Stiftes, auf dessen berühmter Orgel der Stiftsorganist Josef Gruber und unser Chormeister franz Bayer ihre Kunst bewundern liehen und noch Besuch der Ruhestätte des großen Meisters Bruckner, wo unser Ehrenmitglied franz Prommer eine zu Herzen gehende Ansprache hielt, wurde auch der Stiftskeller einer etroas „länglichen“ Würdigung unterzogen. Jn der Probe am 4. Juli wurde uns eine freudige Überraschung zuteil, indem die Herren Viktor Stigler und K. Reder namens der diesjährigen 12 Jubilare, dem Verein ein altdeutsches Weingefchirr aus feinzinn spendeten. Unseren aufrichtigsten Dank dafür haben wir schriftlich Ausdruck verliehen. Aach der Probe lernten wir Herrn Conger, Baritonsolist des „Wiener Männergesangvereines“, der auf der Rückreise aus Paris der Stadt Steyr einen Besuch machte, kennen. Einige recht angenehme Stunden verlebten wir mit genanntem Herrn, der van der Aus­ stellung und dem Konzertoerlauf in Paris Interessantes erzählte. Vom 7. bis 0. Juli feierte der ,,Männergesangverein Ceoben“ sein 50. Gründungsfest zu dem wir ihn nur schriftlich beglückwünschen konnten, da am 7. und 8. Juli auch die hiesige „siedertafel“ das fest ihres 50 jährigen Bestandes feierte. Unser Verein hatte vollzählig am fest-Kammerse in der Industriehalle teilgenommen und sich mit den Vorträgen der Männerchöre „Wiederkehr“ von Johannes Poche, „Donausage“ von IR R. v. Weinzierl und „Deutsches Reiterlied“ von Martin Plüddemann, großartigen Beifall geholt. Vorstand Dr. Hermann Spaengler überreichte dem Jubelverein sodann die von der Künstlerhand unseres Vorstand-Stelluertreters Professor S. Weber und Archivars Professor Ceo Zimpel prachtvoll ausgeführte Glückwunschadresse, bestehend in einer geätzten Stahlplatte mit ziseliertem Metalhahmen, mit einer wohldurchdachten Ansprache, die einen wahren Beifallssturm zur folge hatte. Dr. Angermann, Vorstand der „siedertafel“ dankte für das sinnreiche Geschenk und die aufrichtigen Glückwünsche. Unserem lieben Ehrenmitglied Dr. sudmig Kaser zu Ehren wurde am 25. Juli im großen Saale des Botel „Schiff“ ein Abend veranstaltet, den auch seine werte familie mit ihrer Gegenwart beehrte. Mit dem Pachefchen Chor „Wiederkehr“ wurde der Abend eingeleitet. Diesem folgten die beiden Schubert-Chöre „frühlings­ glaube“ und „Du bist die Ruh’“. Atm ergriff Vorstand Dr. Spaengler das Wort, um die hochgeschätzten Gäste herzlich zu begrüßen und der freude Ausdruck gebend, daß es uns gegönnt sei, diese Allzeitgetreuen in unserer Mitte zu haben. „Siegesgesang der Deutschen nach der fiermannfchlacht“ und mehrere sieder der Herren Josef Kaiplinger und t. Kassier füllten den Abend angenehm aus. Vor dem Scheiden dankte Herr Dr. Kaser innig für den ihm und seiner familie zuteil gewordene Aufnahme und ermahnte die Vereinsmitglieder, immer treu und macker zur Vereinsfahne zu halten. Die fröhliche Tafelrunde blieb noch lange in angenehmster Stimmung beisammen. Am 18. August wurde am Karl sudroig-Plaße eine Kaisergeburtstagfeier abgehalten, bei der wir, vereint mit der „siedertafel“, die Chöre „Abschied hat der Tag genommen“, „Waldesweise“ und „siedesmeihe“ vortrugen. Der Verein hielt am 20. September im Hotel „Schiff“ sein 42 jähriges Bestandsfest ab. Dieses war von einer äußerst zahlreichen Zuhörerschaft besucht. Das Konzert wurde von der Streichmusik der Bürgerkorps­ kapelle eingeleitet, sodann sang das „Kränzchen“ den Männerchor „Da drüben“ mit Klavierbegleitung und Tenor­ solo (J. Grimm) von Dr. Eyrieh. Erfreute sich schon der erste Chor freundlicher Aufnahme, so steigerte sich die Wärme der Zuhörer noch bei dem flott gesungenen Männerchor mit Baritonsolo und Klavierbegleitung „fröhlicher Abschied“ von Max Ritter von Weinzierl. Das prächtige Bciritonsolo sang Josef Kaiplinger. Rauschender Beifall verlangte eine Wiederholung dieses Chores, dem sogleich der Männerchor „Auf dein Wohl, du herrliche Maid“ von Otto Waiden folgte. „Jn der Spinnstube“, gemischter Chor mit Sopran- und Altsolo und Klavierbegleitung von Johannes Poche, bei dem frau Therese Jurkomitfch und fräulein Minna Klaffenböck die Soli glänzend zur Geltung brachten, kamen ausgezeichnet zum Vortrag. Den zweiten Teil bildete das siederspiel „Die Thomasnacht“ von Karl Zeller. Mit Spannung folgte die Zuhörerschaft dieser Aufführung und spendete am Schlüsse nicht endenwollenden Beifall. Am 25. Oktober übermittelten wir schriftlich die innigsten Glückwünsche unserem hochgeehrten Chrenmit- gliede Dr. sudmig Kaser zu seinem 25 jährigen Künstler-Jubiläum am königl. Hoftheater in Stuttgart. 97

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