Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

großen Beifall fand. Hierauf wendete sich der Bürgermeister Johann Redl mit einer ehrenden Ansprache an den jubilierenden Verein, indem er dessen 40 jähriges verdienstvolles Wirken hervorhob und ihm die vollste Aner­ kennung aussprach. Schließlich überreichte der Bürgermeister dem Vorstande Dr. Spaengler, namens der Stadtge­ meinde als Jubelgefchenk, einen silbernen, teilweise vergoldeten Pokal. Jn den Jubel und Beifall der Anwesenden brausten die Klänge des Wahlspruches, worauf der Vorstand Dr. Spaengler freudigst bewegt, das Ehrengeschenk entgegen nahm und in tiefgefühlten Worten seinen Dank für die Gabe aussprach und mit dem Pokale in der Hand, einen Trinkspruch auf das hochverehrte Oberhaupt der Stadt und deren Vertretung ausbrachte. Die Steyrer „Liedertafel" brachte unter der bestbewährten Leitung ihres Chormeisters Josef Tobifch „Der Ent­ fernten" von franz Schubert und „Stilles Gedenken" von J. Poche ausgezeichnet zum Vortrag, wofür ihr durch Steyr, Obere Ennsbrücke mit Meutor. rauschenden Zuruf gedankt wurde. Die „Liedertafel" brachte durch ihren Vorstand Dr. Angermann dem „Kränzchen“ zu seinem 40. Gründungsfeste die besten Wünsche entgegen, betonte die sangesbrüderlichen Beziehungen beider Vereine und überreichte unserem Vorstande einen silbernen Krug. Dr. Spaengler dankte hierauf in herzlichen Worten für das erhaltene freundfchaftszeichen und drückte den Wunsch aus, es mögen die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Vereine für immer erhalten bleiben. Der Sängerspruch „Harmonie“ schloß diese Weihestunde. Unser gemischter Chor erfreute die Anwesenden mit dem Vortrage des Walzers „Donauwellen“ von Joanooici und der Polka „Lieber Gustav" von J. Hentwich. frau Therese Jurkowitfch sang zwei Lieder und zwar „frühlings­ nacht “ und „ITlurmelndes Lüftchen" von lensen und wurde dafür stürmisch bejubelt, ebenso E. Kästier mit seinen Liedern „Zechers Wunsch“ von Kretschmer und Weinzierls „Der stille Zecher". Vorstandstellvertreter, Professor S. Weber, gab unter wiederholten Beifalls-Äußerungen, die vielen Glück­ wünsche von befreundeten Vereinen und ehemaligen Vereinsmitgliedern bekannt. 3m Verlaufe des Abends war der umsichtige zielbewußte Vorstand Dr. Hermann Spaengler Gegenstand herzlicher Ehrungen, Professor Weber feierte seine großen Verdienste und dankte ihm im Hamen des Vereines hiefür, wie für das gespendete große sichtbild. Jubelnde Zustimmung der Sängerschar konnte dem Gefeierten die Gewißheit verschaffen, daß der Redner aus den Herzen Aller gesprochen hatte. So verflog rasch die Zeit und spät trennten sich Gäste und Sänger von diesem schönen und äußerst gemütlich verlaufenen Ehrenabend. Einer altherkömmlichen Sitte gemäß sangen wir am I. November am friedhofe einen Trauerchor. 91

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