Behörden machen Jagd auf die privaten Werber, weil sie von denen nm die Vermittlungsgebühr geprellt werden ... Unser Personalchef lobt ganz besonders seine Türken.Immer wieder betont er,wie verlässlicb sie seien;'Sie trinken nicht, sie leben sparsam, sie arbeiten fleißig. Den größten Teil ihres Lohnes schicken sie nach Hause.'"'' Eine Studie der Sozialpartner aus dieser Zeit weist nach, dass während der Hochkonjunktur viele Betriebe ausländische Arbeitskräfte zu re krutieren versuchten,auf allen Ebenen(Schlepper, private Vermittler)bis hin zur Ermutigung nrlaubender Gastarbeiter, interessierte Landsleute nach Osterreich mitzubringen. Daraus erklärt sich der enorme Anstieg ausländischer Arbeitsmigranten ab dem Ende der 1960er Jahre." Unselbständig beschäftigte ausländische Staatsbürger In Österreich 1963 - 2002, nach Staatsbürgerschaft Anzah 200000 180000 160000 (ex-) Jugoslawien 140000 120000 100000 Sonstige 80000 Türkei 60000 40000 Deutschland 20000 1963 1966 1969 1972 1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 Quelle: Statistische Nachrichten (ÖSTAT/Statistik Austria/WIFO) - Statistische Übersichten 1963 - 2003 Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise 1973 wurde in den Industrieländern Europas ein allgemeiner Anwerbestopp verhängt. In Osterreich vereinbarten die Sozialpartner ein Einfrieren der Ausländerbeschäftigung im Herbst 1973. Allerdings trachteten damals viele Gastarbeiter der ersten Generation dennoch in Österreich zu bleiben, da auch die Wirtschaftslage in Jugoslawien und in der Türkei von der sog. „Ölkrise" beeinflusst worden war." Steigende Arbeitslosigkeit sogar im soziahstischen Jugoslawien war die Eolge und führte zu famihären sozialen Tragödien, als schließlich 1976 ein restriktiv wirkendes „Ausländer4 Solidaiität. Zeitschrift des Österreichischen Gewerkschaftsbuudes, Jiili-August 1969,S. 11. 5 Arbeitskreis für ökonomische und soziale Studien in Wien(Hg.),Gastarbeiter. Wirtschaftliche und soziale Heraus forderung, Wien 1973, S. 25. 6 Elisabeth Lichtenberger, Gastarbeiter. Leben in zwei Gesellschaften, Wien-Köln-Graz 1984,S.477.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2