Steyrer" Arbeiter aus den Baracken auf der Ennsleite und in Ramingsteg. Andere kamen aus den verschiedenen Teilen der „Ostmark" und integrierten sich bald. Privilegiert waren die Reichsdeutschen und einige sudetendeutsche Flüchtlinge von 1938 durch ihre berufliche Besserstellung und ihre „AngesteUtenwohnungen". Auch viele Südtiroler wurden in Münichholz angesiedelt. Eine weitere Gruppe bildeten die hierher umgesiedelten 300 Bukowina-deutschen Familien. Daneben lebt noch heute die „einheimische Gruppe" des „Hammergrundes", meist Fabriks arbeiter und Eisenbahner. Welche Menschen wurden zwangsweise nach Münichholz geschafft? „Fremd arbeiter" und Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten [Griechen, Spanier, Italiener, Russen, Polen, Dänen, Franzosen, Tschechen mit Familien] sowie „Fremdarbeiterinnen" und Zwangsarbeiterinnen [Französinnen, Ostarbeiterin nen], alliierte Kriegsgefangene [Russen, Franzosen, Belgier, Itahener und slowa kische Partisanen] und Häftlinge des ältesten Außenlagers von Mauthausen, des am 14. März 1942 errichteten KZ-Fagers Steyr-Münichholz, wurden hier zu Skla venarbeit gezwungen. [Höchststand am 25.April 1945 mit 3.090 Häfthngen] Sie wurden,so weit das möghch war,vor der Zivilbevölkerung „versteckt".Im „Stadt verwaltungslager" rechts der Haager Straße waren für kurze Zeit Juden unter gebracht. Die Zahlen dieser bedauernswerten Menseben lassen sich nicht mehr feststellen, sie schufteten unter unmenschlichen Bedingungen für ein menschen verachtendes Regime. Keine/r von ihnen ist in Steyr gebliehen - in ihrer Erin nerung ist Steyr „eine finstere, schmutzige Stadt".'" Flüchtlinge, Vertriebene und Displaced Persons in Steyr Das Bevölkerungsgemisch in der Fisenstadt wurde im November 1944 noch bun ter, als die Siebenbürger Sachsen und Landler,sowie die Donauschwaben aus dem Banat und der Batschka in langen Trecks den Gau Oberdonau erreichten. Die Steyrer staunten nicht schlecht, als eines Tages auf der Promenade und im Schlosspark Fuhrwerk an Fuhrwerk gereiht waren. Ihnen blieben die Sieben bürger und Banater nur als durchziehende Wagenkolonne in Erinnerung und später prägten die meist schwarz gekleideten Frauen mit den für sie typisch gebun denen Kopftüchern jahrzehntelang das Bild des Wochenmarktes am Stadtplatz. Kaum waren diese ersten „Kriegsflüchthnge" untergebracht, trafen am 18. Februar 1945 zirka 1.000 Schlesier in Steyr ein. Für sie mussten bereits Schulen zur Unterbringung adaptiert werden. Die Steyrer verhielten sich ihnen gegenüber eher distanziert. Ende Februar waren im Landkreis Steyr bereits 2.646„Deutsche aus feindbedrohten Gebieten" untergebracht." Am 11. März folgten wieder schlesische Flüchtlinge, die aueh hei Bauern der Umgebung einquartiert wurden. Die zwischen den Ennsterrassen eingezwängte Stadt war nun mit Menschen überfüllt, die nicht freiwillig hierher gekommen waren. Die einen mussten noch unter lebens bedrohenden Bedingungen für den „Endsieg" Sklavenarbeit leisten, die anderen hatten schon das Ende des Großdeutschen Reiches am eigenen Leih verspürt. 18 Brief eines ehemaligen RAD-Mädchens(im Privatbesitz). 19 Landrat in Steyr I.März 1945 an die Gauleitung Oberdonau.
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