■''J 1'# Meister Savio und seine Belegschaft: vornehmlich italienische Ziegelarbeiter im Ziegelwerk Franz Wlair, Steyr 1929 1918 durften sich diese Menschen wieder frei bewegen und ihr Barackenlager in Ramingsteg verlassen. Sie waren für die Steyrer Bevölkerung eine „auffallende Erscheinung [...] die von den gehotenen Belustigungen reichlich Gehrauch mach ten."' Angesichts der katastrophalen Versorgungslage traten am 13. November 1918 im Gemeinderat ausländerfeindliche Tendenzen zu Tage. AUen Ernstes forderten die Vertreter der bürgerlichen Parteien, „einen Kehraus zu machen, d.h. alle fremdländischen Gewerbetreibenden aus der Stadt zu entfernen."" Dies klang allerdings eher danach, eine lästige Konkurrenz der Unternehmer los zu werden, als die Lehensmittelheschaffung zu sichern. In der sozialdemokratischen Partei bekleideten inzwischen weiterhin Tschechen führende Positionen. Aber bis 1922 entließ man die tschechischen Arbeiter, wenn sie nicht für Osterreich optiert hatten, aus den Steyr-Werken und schickte sie nach Hause. Die Jahre der Ersten Republik Bis 1923 sank die Bevölkerung auf 22.111 Personen und in den Jahren 1924/25 wanderten fast 2.000 Menschen aus Steyr nach Ubersee aus.'' Am 22. März 1934, dem Tag der letzten Volkszählung der Ersten Repubhk, zählte Steyr nur mehr 20.458 Personen, obwohl durch Eingemeindung von Gleink und einem Ted der Neuschönau ca. 600 Personen zu Steyr-Stadt hinzu gekommen waren.'" Zugewan7 Steyrer Ämtsblatt 1992/5, S. 27. 8 Radmoser, Der lange Weg, S. 82. 9 Retzl, Münichholz, S. 23. 10 Volkszählung 1991, Statistisches Zentralamt (online).
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