Migration - Eine Zeitreise nach Europa

In Zukunft wird es keine „starken Jahrgänge" mehr geben. Denn die Geburtenrückgänge der jüngeren Vergangenheit bewirken, dass sich die Zahl potentieller Eltern deutlich verringern wird. Unsere Gesellschaft wird noch kin derloser werden, als sie es heute schon ist. Da zugleich die Lebenserwartung wei ter steigt, ist mit einem neuerhchen Alterungsschub zu rechnen. Österreichs Bevölkerung ist nicht bloß seit Beginn des 20. Jahrhunderts älter geworden. Sie wird auch in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts stark altern. Dafür gibt es zwei Ursachen. Steigende Lebenserwartung, sinkende Kinderzahlen Erste Ursache des Alterungsprozesses ist die steigende Lebenserwartung. Um 1850 wurden unsere Vorfahren im Schnitt nur rund 38 Jahre alt. 1950 hatten Männer in Österreich bei der Geburt eine Lebenserwartung von etwa 64 Jahren und Frauen von etwa 68 Jahren. Derzeit hegt die Lebenserwartung der Männer bei 74 Jahren. Frauen werden im Schnitt schon 80 Jahre alt. Die Alterung am oberen Ende der Alterspyramide hat mit dieser positiven Entwicklung zu tun. Wir alle dürfen mit einem wesentlich längeren Leben rechnen als unsere Vorfahren. Dies gilt nicht nur zum Zeitpunkt unserer Geburt. Auch mit 60 haben wir mit relativ großer Gewissheit noch 10-20 Jahre vor uns. Und vorerst ist kein Ende dieser Entwicklung absehbar. Die Sterblichkeit der Alteren sinkt weiter. Zweite Ursache des Alterungsprozesses ist die verringerte Kinderzahl in unse rer Gesellschaft. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert brachten Öster reichs Frauen im Laufe ihres Lebensim Schnitt4Kinder zur Welt. Damals war die Hälfte der Bevölkerung Österreichs unter 20 Jahre alt. Heute kommen im stati stischen Durchschnitt nur noch 1,34 Kinder pro Frau zur Welt. Dadurch gibt es weniger Geburten,und die Alterspyramide altert auch an der Basis. Denn weniger Geburten bewirken eine geringere Zahl von Kindern und Jugendhchen. Und dies vergrößert automatisch das Gewicht der alten Leute innerhalb unserer Gesellschaft. Ausblick ins 21. Jahrhundert Wie wird es weitergehen? Bevölkerungsprognosen können einen weiteren Bhck in die Zukunft wagen als Wirtschaftsprognosen oder Wettervorhersagen. Dies hat mit der Langfristigkeit und „Trägheit" des Bevölkerungsprozesses zu tun. So sind bei spielsweise die Pensionisten des Jahres 2050 alle bereits geboren. Aber auch die Zahl der Maturanten der Jahre 2010-2015 steht heute schon weitgehend fest. Wichtigste Veränderung der Bevölkerungsstruktur ist in den nächsten Jahr zehnten die wachsende Zahl alter Menschen, insbesondere die rasch wachsende Zahl der Hochaltrigen. Zweitwichtigste Veränderung ist ein unmittelbar bevor stehender deutlicher Geburtenrückgang. Derzeit ist ein Fünftel der in Österreich lebenden Bevölkerung über 60 Jahre alt(21%),darunter etwas über 7 Prozent über 75-Jährige. Bis zum Jahr 2030 wird 53

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2