42 Erschreckend hoch ist vor allem der Anteil ausländischer Kinder in den Sonder schulen. Dies dürfte weniger die im Inland geborenen Kinder betreffen als vor aUem jene, die durch den Familiennachzug nach Oberösterreich gekommen sind. Da sieh diese auf Grund der Sprachprobleme weder sozial noeh kulturell in ihrer neuen Umgebung integrieren können,landen sie in der Sonderschule. Es ist nicht davon auszugehen, dass sie stark unterdurchschnittlich begabt sind. Hilfreich wäre dabei sicherlich für den Familiennachzug eine Verkürzung der Wartezeiten bzw. die vollständige Herausnahme aus der Quotenregelung der Zuwanderung. Dadurch würden Kinder u. U.mehrere Jahre gewinnen,wo sich Möghchkeiten des verbesserten Spracherwerbes (z.B. im Kindergarten) und der Eingewöhnung in einer fremden Umgebung ergeben. Insgesamt zeigt obige Aufstellung ein Problem auf, das sich für die zukünftige Arbeitsmarktentwicklung negativ auswirken wird. Auch in Zukunft wird der Anteil jugendlicher Ausländerinnen mit Pflichtschulabschluss als höchster Aushildungsstufe überdurchschnittlich hoch sein. Sie werden dem Arbeitsmarkt nur als un- oder angelernte Hilfskräfte zur Verfügung stehen. Der strukturelle Wandel der Wirtschaft sowie neue Produktions- und Organisationsmethoden erfordern aber eine Anpassung der Qualifikationsstruktur der Beschäftigten. Höhere Qualifikationen (Tätigkeiten, die eine Berufsausbildung oder höhere bzw. akademische Ausbildung voraussetzen) werden vermehrt nachgefragt. Selbst in schrumpfenden Branchen wie der Bauwirtschaft steigt der Bedarf an Fachkräften. Der Bedarf an Hilfskräften sinkt deutlich, vor allem in Teilen der Industrie und des verarbeitenden Gewerbes. Nur in einigen Dienstleistungsbranchen wird die Nachfrage nach Hilfsarbeitskräften weiter zunehmen.'^ Prognose der unselbstständigen und selbstständigen Beschäftigung zwischen 2000 und 2008 nach Biidungsabschiuss: 2000 2008 Änderune in % .iähri. in % Akademische Berufe 53.000 58.600 5.600 10,6 1,3 Maturaniveau 83.800 98.900 15.200 18,1 2,1 Lehr- und Fachschuiberufe 357.200 368.300 11.200 3,1 0,4 Fiiifstätigkeiten 44.800 44.100 - 700 - 1,5 - 0,2 Quelle: Oliver Fritz et al., Mittelfristige Beschäftigungsprognose für Oberösterreich. Berufliche und sektoraie Veränderungen bis 2008, Wifo Studie (im Auftrag der AK Oberösterreich), Wien, 2002. In Industrie und Gewerbe wird die Nachfrage nach Hilfskräften zwischen 2000 und 2008 um ca. 3.500 sinken (von 11.700 auf ca. 8.200). Im Dienstleistungs bereich steigt auch die Nachfrage nach Hilfskräften,jedoch nicht in dem Ausmaß wie der Rückgang in der Sachgüterproduktion. Die Hilfstätigkeiten bei Dienst leistungen sind vor allem im Reinigungsgewerbe oder im Tourismus bzw. Gastgewerbe und im Handel zu finden. Auf Grund der demografischen Ent wicklung und des raschen Strukturwandels sind in Zukunft bei qualifizierten Fachkräften zunehmend Engpässe zu erwarten. Umso wichtiger wird es sein,jene 15 Oliver Fritz et al., Mittelfristige Beschäftigungsprognose für Oberösterreich. Berufliche und sektorale Verände rungen bis 2008, Wifo-Studie (Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Wien, im Auftrag der AK Oberöster reich), Wien 2002.
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