niedrige Angestellte und seltener als Facharbeiter, aber häufiger als Selbstän dige oder als mithelfende Familienangehörige."" Bei drei Viertel aller befragten Arbeitskräfte vollzog sich demnach zwischen Eintritt in den österreichischen Arbeitsmarkt und heute keine nennenswerte Veränderung. Auch absteigende Berufsverläufe sind besonders bei Türkinnen und Exjugoslawinnen durchaus anzutreffen. Die mitgebrachte oder in Osterreich erworbene schulische Qualifikation ist somit eine wichtige Determinante für die Platzierung auf dem Arbeitsinarkt. Mit der beruflichen Erstplatzierung wird die berufliche Laufbahn-wie bereits gezeigt wurde - bis zu einem gewissen Grad vorher bestimmt. Je höher die schuhsche Qualifikation ist, desto leichter sind die engen Grenzen der typischen Laufbahn ausländischer Arbeitskräfte zu überwinden. Dennoch geht Migration zu einem großen Teil mit einer Entwertung (Dequalifizierung) der bis dahin erworbenen QuaUfikation einher: Uber 40 Prozent der ausländischen Arbeitskräfte mit Ma tura oder Hochschulstudium müssen in Österreich als Arbeiterinnen beginnen.'^ Fehlende Deutschkenntnisse werden viel stärker gewertet als die mitgebrachte Quahfikation. Trotzdem ist festznstellen, dass Höherqualifizierten die berufliche Integration besser geUngt als gering Qualifizierten. Sie erlernen die deutsche Sprache rascher und finden sich mit den Anforderungen des Aufnahmelandes leichter zurecht. Rund 80 Prozent der ausländischen Arbeitskräfte mit bloßem Pflicbtschulabschluss und 75 Prozent mit mittlerer Ausbildung (Facbarbeiterln) bekamen in Österreich eine Anstellung als Hilfs- oder angelernte Kräfte nnd bleihen dies in der Folge auch. Auf der Stufe der höheren Quahfikation blieb ein Drittel auf diesem Platzierungsniveau. Einem größeren Teil gelang es etwa, auf Angestelltenberufe umzusatteln oder eine freiberufliche oder selbstständige Tätig keit aufzunehmen. Anzumerken ist, dass für viele die berufliche Positionierung nach der Mi gration durchaus als Besserstellung gegenüber vorher empfunden wird. Dies ist natürlich vom rechtlichen Status in Österreich abhängig (Befreiungsschein, Arbeitserlaubnis, Beschäftigungsbewilligung oder nur Aufenthaltsgenehmigung). Migrantinnen aus den klassischen Gastarbeiterländern Türkei oder Jugoslawien stammen überwiegend aus ländlichen Regionen und arbeiteten vorher zu einem wesentlichen Teil in der Landwirtschaft. Der Lebensstandard war oft sehr beschei den,sodass die Arbeit in Österreich sowohl ein vergleichsweise hohes Einkommen 40 und zugleich die Einbindung in ein soziales Netz bedeutete. Es mag deshalb nicht verwundern,wenn gerade solche Arbeitskräfte sich mit ihren Arbeitsbedingungen hier zufrieden geben und wenig danach trachten, eine bessere Position zu errei chen. Auf Grund der geringeren Qualifikation fehlte ihnen auch der entsprechen de Zugang beispielsweise im heimischen Aus- und Weiterbildungssystem. Trotzdem muss auch festgesteUt werden, dass auf Grund der rechthchen Bedingungen (z.B. Unsicherheit über die Verlängerung der Beschäftigungsbe willigung oder der Arbeitserlaubnis) es ausländischen Arbeitskräften fast unmög lich gemacht wird. Können und Wissen zu akkumuheren. Um das Aufenthalts11 Ebenda. 12 Ebenda, S. 24.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2