Migration - Eine Zeitreise nach Europa

Ausländische Arbeitskräfte sind vergleichsweise flexibel, verursachen geringere Arbeitskosten und besitzen ein hohes Arheitsethos. Unternehmen in spezifischen Branchen, wie die Bauwirtschaft, Gastronomie, Reinigung, Pflegebereich, Recyc ling, Landwirtschaft sowie in der Sachgüterproduktion greifen deshalb auf dieses Potential zurück. Darunter sind auch Branchen, die von inländischen Arbeits kräften oftmals eher gemieden werden,sei es auf Grund der geringen Entlohnung oder der besonderen Arbeitsbelastungen. Zudem spielen gerade ausländische Arbeitskräfte eine wichtige Rolle bei der(organisierten)Schwarzarbeit,weil sie oft darauf angewiesen sind. Auch Privathaushalte greifen darauf regelmäßig zurück. Wie groß letztlich der Umfang in diesem Grauhereich ist, kann kaum statistisch abgeschätzt werden. 5. Stellung im Beruf In einer Befragung von ca. 350 ausländischen Beschäftigten in Wien aus dem Jahre 2000 wurde deren Erstplatzierung und ihr beruflicher Werdegang seitens eines Teams um den Migrationsforscher Heinz Fassmann erhoben. Dabei zeigten sich große Unterschiede zwischen westeuropäischen und nordamerikanischen Staats bürgerinnen sowie Migrantinnen aus allen anderen Ländern. Diese Zuwanderer gruppen bringen sehr unterschiedliche Voraussetzungen mit, werden rechtlich anders behandelt und erfahren ein differenziertes Ausmaß an Diskriminierung. Tabelle: Stellung im Beruf beim Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt D TR YU PL eesamt MFA In der Land- und Forstwirtschaft 1,3 % - - - 0,1 % Selbständige in Handel, Gewerbe, Industrie und Fremdenverkehr 1,3 % 4,4 % 4,3 % 3,2 % 4,0 % MFA In Handel, Gewerbe, Industrie und Fremdenverkehr _ 1,1 % 5,3 % 0,7 % Freiberuflich Tätige 16,2 % 3,3 % 11,7 % 2,7 % MFA bei freiberuflich Tätigen - 3,3 % - 1,1 % 0,8 % Lehrling 1,3 % 7,8 % 3,2 %t — 3,6 % (Hllfs-)Arbeiterln 12,2 % 61,1 % 61,7 % 57,4 % 58,2 % Angestelltenberuf 62,2 % 14,4 % 24,5 % 17,0 % 24,1 % Beamte im öffentlichen Dienst - 3,3 % 4,3 % 2,1 % 3,6 % Vertragsbedienstete Im öffentlichen Dienst 5,4 % 1,1 % 2,1 % 2,1 % 58,2 % insgesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 % 100,0 % 100,0 % absolut gesamt 74 90 94 94 352 MFA: mithelfende Familienangehörige Herkunftsland: D... Deutschland, TR... Türkei, YU... ehem. Jugoslawien, PL... Polen Quelle: Heinz Fassmann/Josef Kohlbacher/Ursula Reeger, Integration durch berufliche Mobili tät? Eine empirische Analyse der beruflichen Mobilität ausländischer Arbeitskräfte In Wien, ISR-Forschungsberichte, hg. vom Institut für Stadt- und Regionalforschung, Heft 25, Wien 2001, S. 13.

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