Ed i t o r i a l Ab Ende April findet im Museum Arbeitswelt in Steyr die Ausstellung migration. eine zeitreise nach europa statt. Die Ausstellung ist ein Teil des Ausstellungsnetzwerks Migration, Work and Identity, das von der Kommission der Europäischen Union im Rahmen von „Culture 2000" finanziert wird. Dieses Programm fördert europäische Kulturinitiativen und -vorhaben. Das Museum in Steyr ist der österreichische Partner dieses Projekts, hei dem Arheitsmuseen in Kopenhagen, Hamburg, Manchester, Berlin, Norrköping (Schweden) und Terrassa(Barcelona)kooperieren. Ziel der Initiative ist es, einen Beitrag zur europäischen Dehatte über kulturelle Vielfalt zu leisten. Dabei schwingt die Erwartung mit, dass umfangreicheres Wissen über die verschiedenen Migranten gemeinschaften innerhalb Europas Verständnis und Toleranz fördern kann. Das Projekt wird für Organisationen in den Mitgliedsstaaten nützlich sein, die kul turelle Initiativen zur Verbesserung der sozialen Integration setzen. Migranten sind in der Regel von der Partizipation an kultureUen Aktivitäten ausgeschlossen. Weder als Objekt noch als Subjekt standen sie bislang im Fokus der Museen. Dem sollte etwas gegengesteuert werden. kursiv widmet dieser Initiative eine Sondernummer, die gleichzeitig den Ausstellungskatalog darstellt. Ein Überblick über die Migration der „Gast arbeiter" ah den 1960er Jahren ist darin ebenso enthalten wie eine Analyse des regionalen Arheitsmarkts in Oherösterreich, der wachsend auf Zuwanderer und Zuwanderinnen angewiesen ist. Zu grau oder zu bunt? lautet die Frage nach den demographischen Konsequenzen der in Osterreich weit verbreiteten Migranten feindlichkeit. Dass eine Überalterung der Gesellschaft Konsequenzen nach sich zieht, hat mittlerweile schon fast jeder kapiert; dass die Bevölkerungsstruktur über Zuwanderung mitgestaltet werden kann,auch. Facetten der MultikulturaHtät bilden einen weiteren Schwerpunkt der Beiträge, wobei besonders auf die Musik szene verwiesen sei. Mitten ins Herz thematisiert sie den Erfolg eines Trends: Fremdheit und Fremde sind durchaus in, nur Wissens viele nicht oder sind sich dessen nicht bewußt - so könnte man vielleicht den Succus aus dem Musik artikel formuUeren. Zwei künstlerische Beiträge, von der in Wien lebenden Fotokünstlerin Sissi Farassatund von Ursula Biemann aus Zürich,die die unlängst in der Wiener Generali Foundation eröffnete Ausstellung „Geografie und die Politik der Mobilität" kuratierte (für den kursiv-Beitrag arbeitete sie mit der visueUen Fthnologin und Videomacherin Angela Sanders zusammen),runden den Band ah. migration. eine zeitreise nach europa wird 2003 und 2004im Museum Arheitswelt in Steyr gezeigt. Michael John Manfred Lindorfer
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