Aufstieg,Berufswechsel)bestimmt. Eine wichtige Bedingung dabei ist Bildung und Qualifikation. Nach wie vor spielen aber auch Determinanten wie soziale Her kunft, Vermögen der Elterngeneration und vor allem auch die ethnische Zuge hörigkeit eine sehr wesentliche Rolle. Es zeigt sich, dass die ausländische Bevölkerung in vielerlei Hinsicht deutlich benachteiligt ist. Ein wesentliches Kennzeichen dafür ist, dass bereits bei Eintritt in das Arbeitslehen Migrantinnen in Osterreich - mit Ausnahme gering Qua lifizierter - eine Abwertung durch Decjualifizierung erfahren. Das heißt, üblicherweise werden Ausländerinnen aus bestimmten Herkunftsländern (Nicht EWR-Länder,Afrika, Asien,Südamerika)nicht entsprechend ihrer Qualifikation beschäftigt. Sie üben großteils Hilfs- oder angelernte Tätigkeiten aus. Dies gilt für Eacharbeiterinnen ebenso wie für viele Akademikerinnen.' Nur in wenigen Bereichen (z.B. in der Verwaltung bei der Betreuung von Ausländerinnen, diplo matischer Dienst) oder bei bestimmten Berufen (Speziahsten, Managerinnen, Arzte, Dolmetscherinnen) ist die Segmentierung geringer ausgeprägt oder nicht möglich. Hauptursache dafür ist die Zuweisung bestimmter Tätigkeiten oder Branchen, was einerseits historisch, andererseits durch die gesetzhchen Rahmenbedingungen bedingt ist. Der/die typische Gastarbeiterin der 1960er und 70er Jahre war unge lernt, erwarb sich im Laufe der Zeit nur beschränkte sprachliche Kenntnisse und wurde vor allem für Hilfstätigkeiten, angelernte Tätigkeiten(Fließhand, Akkord), schwerere körperliche oder als minderwertig angesehene Arbeit (Reinigung, Abfallbeseitigung)eingesetzt. Ein weiteres Kennzeichen war die damit verbundene schlechtere Einkommenssituation. Da sich in den 80er Jahren der Arbeitsmarkt für Ausländerinnen von einem nachfrage- zu einem angebotsüherhängenden Markt drebte (von aktiver Anwerbung zu verstärkter Beschränkung und Rück führung in die Herkunftsländer), wurde und wird die Segmentierung seit den 90er Jahren nun vor allem durch rechtliche Bestimmungen festgelegt. Dies ist vor allem durch den Druck der (teils auch illegalen)Zuwanderung aus wirtschafthch unter entwickelten Regionen Süd- und Ostenropas sowie Asiens und Afrikas bedingt (= Wirtschaftsflüchtlinge). Daneben kommt es auf Grund pobtiscber Krisen mit kriegerischen Folgen (wie etwa durch den Jugoslawienkrieg oder Afghanistan) immer wieder zu Migrationswellen und Asylansuchen, welche ebenfalls zu zusätz lichem Arbeitsangebot auf dem Inlandsmarkt führen. Tabelle: Beschäftigung nach Wirtschaftsklassen (Auswahl nach Ausländerinnenbeschäftigung) und Prognose bis 2008 Unselbständig Davon Anteil BeschäftigungsBeschäftigte Bewilllgungs- Bewilligungs- prognose im Jahr 2000 Pflichtige Pflichtige 2000 - 2008 Land-u. Forstwirtschaft 3.574 1.105 30,9 % -11,1% Sachgüterproduktion gesamt 197.442 17.817 9,0 % -4,1 % Davon: Bauwesen 46.224 6.916 15,0 % -4,1% Nahrungs/Genußmittel 15.909 1.497 9,4 % -2,5 % 35 9 Vgl. Ulrike Zandl, Berufsperspektiven von Ausländerinnen in Österreich mit besonderer Berücksichtigung der Deqnalifizierung von hochqualifizierten Drittländerinnen. Konsequenzen für die Erwachsenen- bzw. Weiter bildung, Diplomarbeit, Graz 2001.
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