MOBILITÄT MESSEN Geografie und die Politik der MobUität Generali Foundation, 17.1.-27.4.2003 Jeanette Fächer Eine High-Tech Kommiinikationskonsole mitsamt zeitgleich laufenden News- und künstlerischen Naturfilmen, Satelliten antenne und -receiver sowie einer Com puter-Workstation fällt einem heim Betre ten der Ausstellung „Geografie und die Politik der MohiÜtät" als erstes ins Auge. Diese an eine mohUe TV-Station hzw. Wis senschaftslahor erinnernde Installation repräsentiert die künstlerisch-wissen schaftliche Arbeit des vom slowenischen Künstler Marko Peljhan gegründeten no madischen Projektiahoratoriums Makro lab. An entlegenen Orten können Künst lerinnen und Wissenschaftlerinnen bis zu 3 Monate isoliert und autonom miteinan der forschen und wohnen; technisch bestens ausgestattet mit mehreren Satelli tenschüsseln, stehen den Beteiligten auch in den entlegensten Randgebieten ausge zeichnete Kommunikations- und Informa tionsquellen zur Verfügung: 600 TVKanäle und Internetzugang, aber auch Planetenrauschen und elekromagnetische Frequenzen können empfangen und in die Arbeit der Gruppe integriert werden. Diese konzentriert sich auf eine interdiszi plinäre Untersuchung globaler Systeme wie Telekommunikation, Wetter oder Mi gration mit dem Ziel, die gegenwärtige Bedeutung von Raum, geophysikalischen Begrenzungen und kulturellen Vorstellun gen zu erkunden und gegebenenfalls zu überwinden. Eine zentrale Frage, oder hesser: Vision, dabei ist, oh sich globale Kommunikation und elektronisch verbun dene Cominunities zu tatsächlichen Urba nen Zonen entwickeln innerhalb derer der Wunsch nach Verbundenheit eine Position von Freiheit und Selhsthestimmheit erlan gen kann? Diese hoch komplexe und - zugegebener maßen - auch hermetische, da schwer zu erfassende Arbeit von Makrolab vereint und repräsentiert einige grundlegende Themen, die (he Ausstellung in der Gene rali Foundation aufzuzeigen und zu defi nieren versucht. Der Begriff der Geografie dient hier sozusagen als Arheitshypothese oder DenkmodeU. In den letzten Jahren wurde der Begriff des Geografischen einem grundlegenden Wandel unterzogen, wenngleich dieser noch nicht flächengrei fend ins Bewußtsein gedrungen ist. Die gesteigerte Mohüität, die sich nicht nur anhand der Angehotsschwemme von BUligfluglinien und einer aUgemeinen Reise lust, die in westlichen Industriestaaten schon des längeren zu verzeichnen ist, manifestiert, neuartige Kontextuahsierungen von Arheitsverhältnissen in transna tionalen Unternehmen, der zunehmende internationale Daten- und Warenfluß so wie moderne Migrationsströme verlangen nach einer entsprechenden Adaption der Kriterien des Kartografierens. Die Ver119
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