Migration - Eine Zeitreise nach Europa

Kronen Zeitung- Exekutive tatsächlich gegeben sein und es tatsächhch die öster reichische Exekutive sein, die hier Exklusiv-Informationen zum Zwecke von Kampagnen liefert, dann ist dies als Skandal zu bezeichnen. Und es erlaubt auch den Schluss, dass als Ergebnis eines Prozesses, der im Fall Marcus Omofuma eskaherte, noch immer keine essentielle Entspannung zwischen Pohzei und afri kanischen Migranten eingetreten ist. Zur aktuellen Berichterstattung der Kronen Zeitung ist zu sagen, dass alle anderen größeren Medien des Bundeslandes von einer derartig einseitigen Kampagne Abstand genommen haben. Bereits seit Jahren und unabhängig von den aktuellen politischen Machtver hältnissen stellt die Kronen Zeitung Afrikaner in Zusammenarbeit mit der Polizei in generahsierender Weise als Kriminelle dar. „3.000 Afrikaner alS Drogendeaier. Laut Bundeskriminalamt beherrschen Nigerianer Suchtgifthandel", titelte die Kronen Zeitung am 20. Dezember 2002 auf Seite 1: „In Osterreich halten sich mehr als 3.000 (!) Drogenhändler aus Afrika auf. Viele von ihnen leben als Asylwerber in Wien, Graz und Linz! Diese alarmierenden Fakten gab nun das Kriminalamt Wien bekannt 'Wir werden mit aller Härte gegen die nigerianische Drogenmafia vorgehen, um ihrem Treiben ein Ende zu bereiten', erklärt Kriminalamt-Chef Roland Horngacher." Relativierend erfährt man in der Folge von lediglich 124 Telefonüberwachungen und 165 verhafteten afrikanischen Dealern. Wie viele Personen tatsächlich angeklagt wurden,ist nicht zu erfahren. Nach der dicken Schlagzeile auf Seite 1 heißt es dann auf Seite 17 wesentlich zurückhaltender: „Ethche Afrikaner kommen ohne Papiere oder mit gefälschten Ausweisen nach Österreich und suchen um Asyl an."^ Der Wiener Bürgermeister Häupl kritisierte heftig die „Information" des Bundeskriminalamts und wollte wissen, worauf sich die Zahlenangabe stütze. Einige Wochen darauf wurde die Kampagne fortgesetzt. „SchwarzafPikaneP Überfluten Linz mit Drogenl Offiziell sind sie mittellose Asylwerber aus Schwarzafrika. Doch vor allem Nigerianer überfluten Linz und den oö. Zentralraum mit Sucht gift— Die neuen, skrupellosen 'Drogenbarone' nützen alle Verwirrspiele, um die Suchtgiftfahnder zu narren "Nach der Schlagzeile zeigte sich weiter hinten, dass in die „Überflutung" konkret zwei (!) Verdächtige, einer aus Nigeria, einer aus Sierra Leone involviert waren:„Die Verdächtigen kennen sich untereinander, aber beim Verhör schweigen sie sich aus. ... Auch weun die beiden Asylwerber verurteilt werden,sie können nicht mehr ausgewiesen werden. Denn sie sind inzwi schen mit zwei jungen Oherösterreicherinnen verheiratet, werden, beziehungs weise sind schon 'brave' Väter.'Andauernd erkundigen sich verschiedene Frauen nach den Verhafteten', wissen die Fahnder. Auch jene drei Schwarzafrikaner,die Heroin ... verdealt hatten, bedienten sich naiver und verliebter Damen.'"" Dass sich Ehefrauen um ihre Männer bzw. um die Väter ihrer Kinder sorgen, auch wenn gegen diese von der Pohzei ermittelt wird, ist nicht absurd und auch nicht naiv, besonders wenn es sich um Migranten und insbesondere um Afrikaner handelt. Nochmals sei hier der Fall Marcus Omofuma erwähnt: Dem Nigerianer wurden bei seiner Abschiebung mit Klebebändern Mund und Atemwege verklebt. 5 Kronen Zeitung vom 10. Dezember 2002,S. 1, 17. 6 Kronen Zeitung vom 15. Februar 2003,S. 13.

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