Jahresbericht Lyzeum Steyr 1916/17

10 Geschlechtes in Wien I. bei und erzielten für diese bedauernswerten Kameraden und Kameradinnen K 46·— an Jahresbeiträgen. Die stete Hilfsbereitschaft der Schule zeigt sich auch, daß durch den Aufruf des Roten Kreuzes um Altpapier 170 kg davon aufgebracht wurden. Auch der Bitte der katholischen Frauenorganisation in Linz um Seidenstoffreste für ihre Spinnstube zur Herstellung von Kälte¬ schutzmitteln für die Krieger im Felde wurde von Seiten der Schü¬ lerinnen gerne willfahrt und ¾ kg Altseide gesammelt. Ein ganz vorzügliches Resultat zeitigte das vom Direktor der Anstalt angeregte und unter lebhafter Beihilfe der Schülerinnen durch¬ geführte Weihnachtsfest zugunsten des Roten Kreuzes. In dem ganz außerordentlich schönen Melodram „Vom Leben“ von Rupprecht¬ Schwenk, das in sieben Bildern den Krieg in Beziehung zum Leben zeigt, sowie in der Kaiserhuldigungsszene von Gregor Goldbacher wirkten fast sämtliche Schülerinnen mit, so daß das schöne Ergebnis von über K 1200·— als Reingewinn des Festes für das Rote Kreuz in Steyr zum guten Teil ihnen zuzuschreiben ist. Bei der 5. Kriegsanleihe blieben die Mädchen der Anstalt auch nicht zurück und zeichneten die für die kleine Zahl gewiß stattliche Summe von K 4100•—, worauf K 2820•— bar eingezahlt wurden. Auch die 6. Kriegsanleihe fand ihre Förderung durch die Schule, da abermals K 3500·- gezeichnet und. K 1140•— bar angezahlt wurden. Um neue Mitglieder für das Rote Kreuz und dadurch weitere Mittel für die edlen Zwecke dieser Unternehmung zu gewinnen, ordnete der k. k. Landesschulrat die Werbung solcher Mitglieder durch die Schulen an. Nicht weniger als 68 neue Teilnehmer brachten die Mädchen der Anstalt zusammen. Auch am „Taschentuchtag“, einer Sammlung von Leinen für Her¬ stellung von Wäsche für Verwundete u. dgl., beteiligten sich sämtliche Schülerinnen in der regsten Weise. Oftmals rief die Stadtgemeindevorstehung die Hilfe einer Anzahl der Schülerinnen zur Verteilung und Verpackung der beim städtischen Lebensmittelverkauf zum Verschleiß gelangenden Gegenstände. Die stete freudige Hilfsbereitschaft sicherte ihnen den wärmsten Dank der Gemeinde. Dieser wurde der Anstalt wiederholt zuteil und war immer ein Ansporn zu weiterer Betätigung im Sinne der Kriegsfürsorge und zum Wohle der Allgemeinheit. Das weibliche Gemüt, stets hilfsbereit und erbarmend, fand stets ein reiches Feld der Betätigung und seine Be¬ friedigung in Werken des Wohltuns. Dieser Dank wurde der Anstalt vom Landeshilfsverein vom Roten Kreuz, von den beiden Zweigvereinen vom Roten Kreuz in Steyr, vom k. k. Kriegsfürsorgeamt, vom k. und k. Reichskriegsministerium, von der Stadtgemeinde Steyr und von mehreren Fürsorgeunternehmungen zuteil! An diesem schönen, die Anstalt ehrenden Ergebnis der Kriegs¬ fürsorgetätigkeit im abgelaufenen Schuljahre hat auch der Lehrkörper

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