STAHLSCHNITT AN DER AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE IN WIEN Ferdinand Welz Seit 1955 ist Ferdinand Welz Professor und Leiter der Meisterschule für Medaillenkunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Welz wurde am 18. April 1915 in Wien geboren. Acht Jahre besuchte er eine Privatschule. Von 1929 bis 1933 war er bei den Lehrmeistern Leopold Bartik und Prof. Ludwig Hujer zur Ausbildung zum Graveur und Ziseleur. Als Meisterschüler der Akademie der bildenden Künste bei Prof.Josef Müllner mußte er seinen Lebensunterhalt als Stahlgraveur erwerben. In den Jahren 1940 bis 1945 arbeitete Welz als Münzgraveur und Medailleur sowie zeit weilig als Abteilungsleiter der Graveurabteilung im Hauptmünzamt Wien. 1951 bekam er den ersten Lehrauftrag an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Eine Studienreise führte ihn nach Schweden, wo er bis zum Jahre 1955 als Bildhauer, Graveur und Medailleur tätig war. Bereits im Jahre 1951 wurde ihm der Österreichische Staatspreis für Medaillenkunst zuerkannt. Professor Welzhältvonseinen Stahlschnittarbeitenfolgendefürdie wichtigeren: Jubiläumsmedaille des Kunsthistorischen Museums in Wien, 1941, doppel seitig; Ehrenmedaille auf Prof. Dr. Lorenz Böhler, 1950, doppelseitig. Guß- und Prägmedaillen besitzen das Münzkabinett Wien, das Museum der Stadt Wien, das Münzkabinett München und das Historische Museum in Stockholm. Die Medaillen waren bereits auf zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen. Im Jahre 1955 veranstaltete die Akademie der bildenden Künste in Wien eine eigene Ausstellung. Zuletzt waren die Arbeiten von Prof. Welz auf der „Internationalen Ausstellung zeitgenössischer Medaillen", im Oberen Belvedere anläßlich des VIII. Kongresses der Föderation Internationale des Editeurs de Medailles in Wien (1959) ausgestellt. In einem Kulturbericht darüber schrieb Walter Zettl*; „Ferdinand Welz, der 1955 die Adalbert- 0,116 Stifter-Medaille des Bundesministeriums für Unterricht geschaffen hat, treibt in seiner Gußmedaille,Sitzende'das künstlerische Problem noch weiter,indem er gleichzeitig aufdie unregelmäßige Umrißform der geschlagenen Griechen münze zurückgreift. In ihm dürfen wir eine starke Persönlichkeit ohne jeg liche Manier erkennen, die wie kaum eine andere geeignet ist, die Lehrkanzel für Medaillenkunst an der Wiener Akademie zu leiten. — Die Beteiligung 87
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