Eisen- und Stahlschnitt

Stahlschnittkunst in der VÖEST / H. Gsöllpointner Die Stahlschuittkunstim Rahmen der Lehrwerkstätte in der VÖEST Leitung: Akad. Metallplastiker Helmut Gsöllpointner Seit 1955 ist Helmut Gsöllpointner Leiter des neugeschaffenen Fachlehr ganges für Stahlschnitt und künstlerische Metallbearbeitung im Rahmen der Lehrwerkstätte in den Vereinigten österreichischen Eisen- und Stahlwerken in Linz*. Diese Tatsache gewinnt sicher im Kunstschaffen und in der Volks- M 21 bildung der Gegenwart eine nicht geringe Bedeutung. Dieser neue Versuch steht und fällt aber mit der Persönlichkeit, die diesen Lehrgang leitet. Helmut Gsöllpointner wurde am 3. September 1933 in Brunnwald im Mühl viertel geboren. Sein Vater,AdolfGsöllpointner,ist dort aufden StarhembergBesitzungen Förster. In der Hauptschule Leonfelden entdeckte Herr Haupt schuldirektor Oberschulrat Franz Werner das künstlerische Talent und machte den Vater auf die Fachschule für Stahlschnitt in Steyr aufmerksam. Flerr Architekt Koppelhuber, ein Onkel von Helmut Gsöllpointner, gehörte einst in Steyr dem Blümelhuberkreis an. Daher ist es verständlich, daß er die Ausbildung seines Neffen in Steyr förderte. Regierungsrat Prof. Hans Gerstmayr, Prof. K.Krepcik und Prof. Fritz Schatzl waren an der Schule in Steyr die Lehrer von H.Gsöllpointner. Jede Bildungsarbeit in Bildungs anstalten kann nur Bildungshilfe im Dienste der Selbsterziehung der mensch lichen Person sein. LFnverkennbar im heutigen Schaffen von Gsöllpointner ist der Einfluß von Prof. Schatzl, der ja besonders den Stahlschnitt in Ver bindung mit Treibarbeiten pflegt. In Wien war für Metallplastik Prof. Eugen Mayr der Lehrer Gsöllpointners. Für jede Ausbildung gilt: Es kann aber jemand beim größten Meister in die Schule gegangen sein, wenn er selbst nichts geleistet, wird die Geschichte der Kunst über ihn nichts zu berichten haben. — Im August und September 1954 arbeitete Gsöllpointner in der Stockholmer Silberfabrik Halberg. Nach der Rückkehr versuchte er in Wien ein eigenes Atelier aufzubauen. Während dieser Zeit sah gelegentlich einer Jagd der Generalsekretär der VÖEST, Dr.Friedrich Vogel, auf dem Jagd horn des Försters Gsöllpointner eine Stahlschnittverzierung. Diese Anregung führte dazu, daß Helmut 30 Entwürfe an die Generaldirektion der VÖEST einsandte. So kam es zur Gründung des Fachlehrganges für Stahlschnitt*. M 4 Es ist eine glückliche österreichische Erscheinung, daß der gegenwärtige Generaldirektor Dipl.-Ing. Walter Hitzinger wie auch Generalsekretär Dr.Friedrich Vogel ein Verständnis für die Förderung des kulturellen Lebens haben, öhne entschiedene Förderung in geistiger und materieller Hinsicht kommtjedes Kunstschaffen mit der Zeitzum Erliegen. In der Vergangenheit waren die weltlichen und geistlichen Fürstensowie die Edöster diese Förderer*. Q,89 I 81

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