Stahlschnittkunst / F. Mayr Der aus dem Handwerk hervorgegangene Künstler weiß, daß sein Werk noch größere und kleinere Unebenheiten aufweist.So machte sich der Amateur aufden Weg nach Steyr zu Reg.-Rat Prof. Hans Gerstmayr, dem Fachmann des Stahlschnittes. Dies war nun für Mayr ein entscheidender Schritt. Er wurde Gastschüler der Bundesgewerbeschule in Steyr, Abteilung Metall kunstgewerbe und Stahlschnitt.Jede Woche fuhr Mayr in denJahren 1950 bis 1952 einen Tag zur Ausbildungsstätte. Seine Lehrer waren Reg.-Rat Prof. Hans Gerstmayr, Prof. K. Krepcik und Prof. Fritz Schatzl. Mayr gewinnt viele neue Anregungen und Techniken. Besonderen Einfluß übt Prof. Schatzl aufihn aus. Es entstand das erste Haupt werk,der„Lorcher Schlüssel'',aufden wir später nochzurückkommen werden. In derFormalbildungstudierteernun Fachbücher überOrnamentik,Stilkunde und christliche Symbolik. — Die erste Anerkennung seiner Arbeitfand Mayr, der inzwischen auch Mitglied der Berufsvereinigung bildender Künstler wurde, bei der Ausstellung „Junges Werk" anläßlich des Katholikentages 1952 im Palais Lichtenstein in Wien. Er erhielt den ersten Preis für Kunsthandwerk. Weitere Ausstellungen folgten; 1953 Kulturwoche in Innsbruck, 1954/55 Aus stellung in Linz,1955 in Brüssel. Anläßlich der Ausstellung des Freizeitschaffens der österreichischen Bundesbahner in Wien,wurde Mayrfür sein Schaffen mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Vom 19. März bis 13. April 1958 fand unter dem Thema „Talente, entdeckt — erweckt" im Wiener Künstlerhaus eine kulturelle Schau der Schaffensfreude der Österreicher statt. Von 18.000 eingesendeten Gegenständen wählte die Jury auch die Stahlschnittarbeiten von Mayr (Lorcher Schlüssel und drei Anhänger)zur Ausstellung aus, wo sie mit einem Förderungspreis ausgezeichnet wurden. Für das große Standkreuz,das den Altar der Kapelle im Lehrerheim Weyregg am Attersee schmückt,sowie für den Lorcher Schlüssel und andere kleinere Stahlschnittarbeiten als der besten künstlerischen Gesamtleistung, erhielt Mayr die Goldmedaille des Großen Preises der Federation Internationale des Societes Artistiques et Intellectuelles des Cheminots, die im Rahmen der 3. Internationalen Kunstausstellung der Eisenbahner vom 3. bis 14. Oktober 1958 im Wiener Künstlerhaus verliehen wurde. Durch diese internationale Anerkennung der Stahlschnittarbeiten von Fritz Mayr gewinnt die Stahl schnittkunst wieder weit über Österreich hinaus an Bedeutung. Die Leistungen des Künstlers auf dem Gebiete des Stahlschnittes wurden im Jahre 1959 von der oberösterreichischen Landesregierung durch die Zuerkennung eines Förderungsbeitrages besonders gewürdigt. Außerdem bekam er Gelegenheit, die Kunstschule der Stadt Linz zu besuchen. Weiter wurde er Mitglied des Oberösterreichischen Kunstvereines und des Oberöster reichischen Künstlerbundes. 74
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