Bundesgewerbeschule Steyr Ausstellung eingerichtet werden, in deren Rahmen Arbeiten von Blümelhuber und Werke der Steyrer Stahlschnittschule aus früherer und aus Q, III jüngster Zeit zu sehen sind*. An dieser Schule werden nicht nur die Erfordernisse des praktischen Graveurs gelehrt, sondern darüber hinaus die begabten Schüler in ihren künstlerischen Bestrebungen bestens gefördert. Viele von ihnen könnten die künstlerisch akademische Laufbahn erfolgreich beschreiten. Prof. Karl Krepcik war vorerst Schüler von Prof. H. Gerstmayr. An der Akademie der bildenden Künste in Wien war er Schüler von Karl Sterrer. „Das mächtige, 1936 fertiggestellte Christkönigs-Mosaik an der Altarwand der Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche in Wien repräsentiert nicht nur im Schaffen des Künstlers (Sterrer) das bedeutendste sakrale Werk, es steht auch in der gesamten Wiener Malerei aus jenen Jahren an erster Stelle... Wie es Karl Sterrer inhaltlich, bezüglich der geistigen Aussage, um die Ord nung,um die Wahrung vor Chaotischem geht,so bemüht sich der Künstler im Formalen um die Erhaltung der Form,die es dem objektiv Vorgegebenen entQ. 109 sprechend neu zu gestalten gilt*." Sterrer könne, wie Minister Drimmel bei der Verleihung des Staatspreises ausführte, als der „Philosoph unter den MaQ,110 lern"gelten,da er die Idee beiseinen Werken stets in den Vordergrund stelle*. Anläßlich einer Ausstellung des „Kunstvereines Steyr"im oberösterreichischen Landesmuseum in Linz (30. November 1957 bis 12. Jänner 1958) schrieb Dr. Otto Wutzel über den Nestor der Steyrer Vereinigung K. A. Krepcik: „Karl A. Krepcik ist in einer ständigen Aufwärtsentwicklung begriffen. Be stimmend für seine Formensprache ist die handwerkliche und geistige Her kunft vom Holzschnitt. Der Holzstock verlangt die klare LFmrißlinie. Man kann mit ihm romantische Stimmungen, aber auch herben Ausdruck erzielen. Krepcik entschied sich für die Herbe.Er ist dabei in Geleise eingemündet,die vom Expressionismus herführen. Ein gutes Beispiel hiefür ist sein ,H1. Seba stian'. Holzschnittartig wirken auch seine Ölgemälde, die flächig gebaut sind und mit denen der Künstler zum typischen Verkünder der Landschaft des Q,106 Ennstales geworden*." „Er hat auch Elemente der abstrakten Flächenzerlegung in sich aufgenommen. Diese Einflüsse konnte er aber durchaus persönlich umgestalten und hat so Q, 105 einen sehr kraftvollen Stil gefunden*." Wie wir schon einleitend sagten, hängt die Größe eines Künstlers von seiner eigenen Leistung ab. Der Leser fühlt wohl, daß wir es bei Krepcik mit einer künstlerischen Persönlichkeit zu tun haben. Die Persönlichkeit ist aber die Grundlagefürjede Erziehung,be sonders für die Kunsterziehung. Die Hauptarbeit aller Erziehung besteht darin, daß der Erzieher aufdem Weg über die seelischen Erscheinungen des 68
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