Stahlschnittkunst / H. Gerstmayr auf dich herabkommen. (Luc. I., 35.) Der Abt als Stellvertreter Christi im Kloster nimmt an dieser Verbindung — freilich nur accidentell — aber doch wirklich teil.... Bei der Durchführung seines Amtes im Kloster ist der Abt ein hervorragendes Organ des Hl. Geistes. Die Kirche bringt das zum Aus druck,wenn sie den Abt beim Anlegen des Ringes beten läßt:,Meines Herzens und Körpers Finger, Herr,schmücke mit Kraft und umgebe sie mit der Hei lung des siebenfachen Hl. Geistes' — Um diese Verbindung körperlich anzu deuten,schweben überdem Christus-Monogramm des Ringessieben Flammen zungen des Hl. Geistes. — Abt Ignatius Schachermair legte sich bei der Durchführung seines Amtes auf den Wahlspruch fest: ,In omnibus Caritas' (In allem die Liebe). Die Liebe ist die Grundlage und der Maßstab für die Behandlung der Mitbrüder und Untertanen; die Liebe ist das Geschenk des Hl. Geistes. Daher umgibt auf dem Ring der Wahlspruch des Abtes: ,In Omnibus Caritas' das Christus-Monogramm und die sieben Flammenzungen des Hl. Geistes. Und da der Geist der Gottes- und Menschenliebe der Wesens zug der Regierung des Abtes sein soll, bildet ein Büschel knospender und blühender Rosen die tragende Substanz des ganzen Ringes, auf der ChristusMonogramm, Flammenzungen des Hl. Geistes und Wahlspruch ruhen und mit ihr sich zu einer Einheit zusammenschmieden. — Das alles wurde aus einem einzigen Stück härtesten Stahles erarbeitet, und da ist unserer Heimat ein neues Werk christlicher Kunst geschenkt." Die zweite große Bedeutung Hans Gerstmayrs liegt in der Erneuerung der Friedhofskunst. Zahlreiche von ihm entworfene schmiedeeiserne Kreuze zieren die Friedhöfe unserer Heimat, besonders des unteren Mühlviertels und von Steyr. Auch in Wolfern steht auf dem Grund des „Mayr-in-Hof-Gutes" ein schönes Wegkreuz. Als weiteres Spezialgebiet beherrscht Gerstmayr das Treiben in Metall: Mit solchen Arbeiten hat er sich an mehreren Kriegerdenkmälern und Grabdenkmälern der Heimat verewigt. Viele Porträts und religiöse Reliefs hat er in Kupfer und Silber getrieben. Auf Ausstellungen war er vertreten in Linz, Wien, London, in mehreren Städten Deutschlands sowie in Helsinki. Aufder Weltaustellung 1937 in Paris erhielt er die goldene Medaille. Eine Ehrenurkunde lautet:„Für die anläßlich der Österreichischen Ausstellung in London 1934 erbrachten Leistung und dadurch im Interesse der Wirtschaft verrichtete erfolgreiche Werbearbeit wird Herrn Prof. Hans Gerstmayr in Steyr der Dank und die besondere Anerkennung des Bundesministeriumsfür Handel und Verkehr ausgesprochen. Wien,im Juli 1934. Bundesminister Stockinger." 60
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