Stahlschnittkunst / H. Gerstmayr lung(Edelweiß)harmonischzurGeltung.WieeinausjüngererZeit stammendes Petschaft erkennen läßt, ist Gerstmayr den einmal als richtig erkannten Weg künstlerischer Gestaltung treu geblieben. Daneben erfindet aber der Meister immer wieder neue reizvolle Abwandlungen der nun einmal durch den Zweck bedingten Grundform" (Bild 65). Ähnlich verhält es sich bei dem Anhänger für H. Nothaft, Kanada (Bild 66). An dem Armband (Bild 67) sehen wir, daß der Einfluß der Sezession bereits überwunden ist. Aus den Jahren 1940/41 wären noch zwei Papiermesser zu erwähnen. Ein Stahl anhänger (1947) für Nationalrat und Bürgermeister a. D. Hans Hager (Bad Hall) zeigt Rosen und Getreideähren. Symbolische Werke Das Schwurkreuz der Bundeslehranstalt in Steyr Die Art, das Tiefste und Menschlichste durch seine symbolischen Bilder aus zudrücken, wies auch dem Künstler seinen Weg zur Gestaltung des Edelsten, was ein bildender Künstler sich wählen kann: zu Jesus Christus. — Ein erlesenes Werk in Idee und Durchführung ist das Schwurkreuzfür die Bundes lehranstalt (Bild 70). Der Meister beschreibt selbst mit folgenden Worten das Kreuz:„Wie ein Felsen im Meer ragt der stilisierte Sockel für das Kreuz aus einer Wellenfläche empor. In den Mittelpunkt der Kreuzbalken ist als Medaillon das Antlitz des Erlösers gesetzt. Strahlen gehen vom Haupt Christi aus als Symbol des Lichtes der Wahrheit, die in die Finsternis leuchtet. Die Sterne der Nacht und der Ausspruch ,Ich bin die Wahrheit' vervollständigen diesen Gedanken*." q 1 Das neue Kremsmünsterer Pektorale (Bild 71) Das Pektorale ist ein Werk aus derjüngsten Zeit,aberzugleich auch ein Werk der Reife. Wir folgen hier einer Abhandlung in den Christlichen Kunstblät tern* von Dr.P.Pankraz Stollenmayer.Das Pektorale entstand aufBestellung Q,80 des Konventes anläßlich des50jährigen Priesterjubiläums desAbtesvon Krems münster Ignatius Schachermair am 25. Mai 1952. In einer Zeitperiode, die in sehr umstrittenen Kunstanschauungen schwimmt,war es sicher ein Wagnis, ein religiöses Kunstwerk, daß doch dem Zeitgeist entsprach, so recht die richtige Form zu geben.Dem Zeitgeist entsprach sicher die Wahl des Stoffes — Stahl. So wurde eine in ihren Hauptachsen 14:8 cm große und 4mm starke Platte Böhler-Stahl das Material, aus dem das Pektorale entstand. Der Wert des Stoffes beträgt kaum 90 bis 100 Schilling. Der Gehaltliegt ausschließ lich in der Idee und der künstlerischen Durchführung.In etwa 500 Werkstun den hat der Siebzigjährige das Kreuz aus dem harten, unverwüstlichen Stahl 57
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