Eisen- und Stahlschnitt

Stahlschnittkunst / Meister Blümelhuber Kaiser FranzJoseph I. überreichte anläßlich der „huldvollen" Annahme einer von Blümelhuber angefertigten Papierschere dem Künstler einen wertvollen Brillantring* (1892). Am Griff dieser Schere sind zwei Hirsche zu sehen. Q,58 Die Dynamit-Nobel-Schere (im Besitze Dr. Aufschlägers in Hamburg) Jede Scherenhälfte ist ein Stück.Das Wappen der Familie Nobel ist nicht ange fügt, es ist herausgeschnitten.Die Linienführung der Scherengriffe istschwung voll. Sie zeigt strenges Ebenmaß in der Gliederung. Kraft und Schönheit geben sich die Hand.* Q,58 Andere Scheren nach den damaligen Auftraggebern: Gräfin von Wolkenstein (Gemsen),Schere des Grafen Imre Szechmi, Schere der Frau Prof. Finger in Wien, Schere der Baronin von Tinti-Wurmbrand, Wien.* Q,58 Brieföffner wurden von den Familien Starhemberg und Lasus-Danilowatz be stellt. Ein Petschaft der Familie Plessen-Hoyos-Bismarck wäre noch zu er wähnen. Aufeine Anregung des ersten Schülers Gerstmayr entstanden auch Schmuck stücke aus Stahl. Seit 1912 kamen aus der Werkstätte des Meisters Ringe, Halsketten, Gehänge und anderes Stahlgeschmeide. „Meister, ich will keinen Schmuck mehr von Gold,sondern von Ihrer Hand aus Stahl. Ich will keinen plumpen Materialwert, sondern reinen Kunstwert. Wie ist es nur möglich, Meister, daß Sie aus Stahl noch viel zartere Formen erzielen, wie manjemals aus Gold sah?" So fragte eine Amerikanerin. Und der Meister antwortete: „Edle Stähle vermögen durch das kraftvolle Gefüge ihres Materials tatsäch lich noch in den zartesten Details ganz andere Werkzeugmöglichkeiten stand zuhalten als Gold und büßen nicht nach wenigen Jahren an Zartheit ihrer Formen ein. Und auch das Aussehen des Platinschmuckes läßt das in den Tiefen fein oxydierte, auf den Erhabenheiten blanke Aussehen von Stahl schmuck weit zurück*." 0,59 Anhänger der Herzogin von Hohenberg (Gemahlin von Franz Ferdinand): Ein Kettchen aus Gold und echten Perlen trägt drei Teile in Stahlschnitt: ein geflügeltes Kinderköpfchen (Putte), das Herz Jesu mit Dornenkrone und Aureole. Das dornenumwundene Herz ist eine Nachbildung aus dem Stahl kreuz von Kalksburg. Ein Armband kam in den Besitz der Familie Lackoronski. Wie schon oben gesagt, wurde der Stahlschnittschmuck im Atelier in erster Linie von Gerstmayr, aber auch von Anders ausgeführt. 45

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