Eisen- und Stahlschnitt

Meisterwerke des Eisenschnittes / 17. und 18. Jahrhundert Ehrental, Führer, 3. Auflage, S. 1123, Nr. 104, in den Jahren 1610—1620 entstanden sein soll. Da nach Leitner, Waffensamnilung, S. 34, dieser Stab früher in der Hof-,Jagd- und Sattelkammer aufbewahrt war,so ist kaum zu bezweifeln,daß er mitdem 1731 in der Schatzkammer befindlichen — Stecken von Stahel auf Mayländische durchbrochene Arth gearbeitet — identisch ist, der auch 1750 als — Langer Commandostab von durchbrochenem Stahel — in derselben Sammlung erscheint und 1766 mit vielen anderen Objekten dem Hof-Futtermeisteramt übergeben wurde" (Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerh. Kaiserhauses 10. S. CCX. Nr. 84, und S. GCCI, Nr. 36). Die angeführten Schatzkammerinventare wissen indes nichts von einer Beziehung des Stabes zu Prinz Eugen, welche wohl nur aufdie Jahres zahl 1662 durchaus unwahrscheinlichen Konjektur beruhen wird. Das österreichische Staatsschwert Seit 1871 ist in der Wiener Schatzkammer das österreichische Staatsschwert aufbewahrt* (Bild 25).DerBügelund die Parierstange weisen eine gebrochene Q,64 Barocklinie auf und zeigen einen meisterhaften Eisenschnitt mit Goldtauschierung. Es ist auch mit Edelsteinen, Perlen und Schmelzwerk nicht gespart. Uber den Meister und die Werkstatt sind wir nicht unterrichtet. Sicherlich handelt es sich um eine deutsche Arbeitausdem beginnenden 17.Jahrhundert. Dieses sogenannte Staatsschwert der Rudolphinischen Hoheitszeichen kam deshalb erst 1871 aus der Hof-,Jagd- und Sattelkammer in die Schatzkammer, da der damalige Schatzmeister in ihm das fehlende Staatsschwert der Kaiser Rudolph II. und Matthias zu erkennen glaubte. Diese Zuschreibung erweist sich aber bei genauerem Quellenstudium als irrig, da wir aus dem Nachlaß inventar des Kaisers Matthias über das Aussehen des verlorenen Schwertes ziemlich genau unterrichtet sind*. M 3 Philipp Christoph Becker Um 1699—1711 warin Wien HansFörberfür das HausHabsburg als Stempel schneider und Medailleur tätig. Bei Förber arbeitete zur selben Zeit der Medailleur und Edelsteinschneider Johann Georg Seidlitz, der aus Kopen hagen stammte*. Bei Seidlitz lernte der 1674 in Koblenz geborene Gold- Q,84 Schmied Philipp Christoph Becker in Edelstein und Stahl schneiden. Bald galt Philipp Christoph Becker in Wien als einer der vorzüglichsten Meister in diesem Fache. Er wurde zum Kaiserlichen Kammermedailleur und Münz inspektor ernannt*. Im Mai 1698 kam bei seiner Westeuropareise Zar Peter Q,84 der Große nach Wien. Dort wurde er sicher auch auf das Schaffen Beckers 25

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