Eisen- und Stahlschnitt

Eisenschnitt in Steyr / 16. und 17. Jahrhundert ,Schwert'auf. Der aus Eisen geschnittene Griffstellt einen hockenden Löwen, der die Knie stemmt, dar. Das Messer ist 27,2 cm lang (Bild 15). Aus dem 17.Jahrhundert stammt eine bemerkenswerte Gabel. Von den beiden Zinken ist eine nach dem damaligen Brauche messerartig verbreitert. Der vierkantige Griff endigt nach oben in einem Pferdefuß. Das Innere des Griffes wurde so geschickt herausgeschnitten,daß vom Eisenkern nur eine in den Vierkantgang genau passende und sich in ihm frei bewegliche Kugel übrigblieb (Bild 10). Ein Messer aus dem 17.Jahrhundert hat eine leicht geschwungene Schneide. Die Klinge und der Griffsind aus einem Stück.Der in Eisen geschnittene Griff endet nach oben in einen durchbrochen gearbeiteten Aufsatz aus vier Bügeln. Die Länge ist 20,4 cm (Bild 11). Eine feine Eisenschnittdurchbruchsarbeit sehen wir am Griff eines Weidblattes. Die Länge beträgt 34,5 cm.Das Weid blatt stammt bereits aus dem 16.Jahrhundert(Bild 14). Eine schöne, dekora tive Durchbruchsarbeit an dem runden Griffwird wohlfür Blümelhuber Vor bild gewesen sein (Bild 12). Der Griff bildet mit der Klinge keine Einheit. Bei einer Gabelin Eisenschnitt sehen wir am Griffein Rillenmuster (Bild 9)." Die beschriebenen Stücke sind im Steyrer Museum zu sehen. Auch in Steyr entdecken wir an der Tür zum Hause Fischergasse 24 einen leider schon stark verrosteten Türklopfer und einen Türring in Eisenschnitt. (Bild 13).JosefDausinger beschreibt diesen Türklopfer wie folgt: „Betrachten wir den Türklopfer, ein Gerät, das in unserer Gegend insbesondere auf dem Lande gebräuchlich ist. Die Empfindungswelt der Renaissance umfängt uns wieder.In lauterster Klarheit sprechen die einzelnen Teile den Sinn ihres Da seins aus:der eigentliche Türklopfer,seine Befestigung an der Türwand und der Schlagstock.Jede,auch die geringste geistige Überlegung wird dadurch ausge schaltet,und das GemütkannohnejedeHemmungaufdas Wesen des unschein baren Werkes entsprechen, das einzig in linearer und plastischer Schönheit besteht. Vorstellungen aus der antiken Sagenwelt klingen auf; der fein zise lierte Kopf eines Fauns bildet den Griff des Klopfers, und über der Stirn deuten im Halbrelief edle Spiralen widderartige Hörner an. Sie legen das Motiv fest für die Durchbildung der beiden zu Spiralen eingerollten Bänder, die durch die Schönheit der Linienführung das gesamte Gebilde überstrahlen. Der Stiel des Türklopfers endigt in drei blattähnlichen Abrundungen, welche die Schmuckformen der Befestigungsrosette vorausklingen lassen. Dagegen lebt der Schlagstock von der Zierform des Türklopfers; seine gekerbten Ringe antworten den Spiralen der Faunshörner und verweisen dadurch auf den logischen Zusammenhang zwischen Klopfer und Schlagstock. Edel, einfach und schön im Aufbau,knapp und bestimmt in der Ausdrucksweise, gemahnt dieses schöne Kleinkunstwerk an den melodischen Silbenfall eines klassischen Epigramms. War der Türklopfer zufolge seiner sachlichen Bestimmung an 20

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