EISENSCHNITTKUNST Antike Der Eisenschnitt reicht bis in die ältesten Ansätze der Kultur zurück. Die Blütezeit des Eisenschnittes in der Antike bewegte sich ausschließlich im Ober flächendekor. Man drang wenig in den Stoff ein. Es handelte sich um ge hämmerte Platten, die durch Treibarbeit von der Rückseite her belebt wur den. Mit dem künstlerischen F'ortschritt der Schulung des Schönheitssinnes wuchs auch die Triebkraft, den technologischen Wert des Materials zu stei gern. Die wunderschönen Mythen, Sagen und Gesänge rühmen die künst lerische Gestaltung ihrer Waffen und Rüstungen. Der Damaszenerstahl war für Waffen gut, ließ aber wegen seines ungleichen Kohlenstoffgehaltes für Eisenschnitt noch manches übrig. Auf einem Relief, das sich im Britischen Museum befindet, sind zwei ägyptische Schmiede dargestellt, welche die Welt mit einer Handvoll Eisen beschenken. Das norische Eisen unserer Heimat erreichte schon hohe Stahlqualitäten und wurde in den Zentren der klassischen Kultur, auch als Eisenschnitt, hoch entwickelt*. Q_ 6 Mittelalter Mitdem Untergang des Weströmischen Reiches,in dem zuletzt nur die Kunst ihr besserer Teil war, gingen für längere Zeit viele technologische Errungen schaften unter. Die neuen Herrscher fanden kaum die Leute, welche die primitiven Münzstempel erzeugen konnten*. Im Handbuch der deutschen Q.6 Altertumskunde von L. Lindenschmit wird der berühmte Eberhelm von Benty Grange in England, Derbyshire, aus dem 7. oder 8. Jahrhundert als Eisenschnitt bezeichnet*. M 14 Als Vorstufen des Eisenschnittes gelten die Techniken des Treibens, Tau schierens, Ätzens, Gravierens. Die Ätz- und Tauschiertechniken stammen aus dem Orient. Die besten Tauschierungen führten die Mauren, Ferser, Inder und Japaner aus. Die Tauschiertechnik besteht im Einhämmern von anders farbigen Metalldrähten, besonders Gold und Silber, auf Metallgegenständen. Ein Prunkschloß, zwar schon aus dem 16.Jahrhundert,zeigt uns eine schöne Ätzarbeit (Bild 1). Als Beispiel für eine Goldtauschierung soll eine persische Dolchklinge aus dem 15. Jahrhundert dienen,die sich wie das Schloß gegen wärtig im Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien befindet. 15
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