Eisen- und Stahlschnitt

über die Technik des Stahlschnittes genaue Kontrolle des Bohrvorganges nicht zu. Nach dem Bohren wird mit Meißeln in das Innere des Messers gearbeitet, wobei zuerst bei den größeren, dann bei den kleineren Bohrlöchern angesetzt wird. Damit ist die Arbeit bereits in das Stadium des Modellierens der Form getreten. Es wird grund sätzlich zunächst mitden größeren,dann mitden kleineren Meißeln gearbeitet, die jeweils auf die notwendige Form und Stärke zugeschliffen oder auch neu angefertigt werden.Die durch das Meißeln erzielten Formen werden dann mit Hilfe der Stichel verfeinert, wobei es sich meistum ein Schneiden bzw.Schaben handelt. Nun kommen Nadel und Riffelfeilen zum Einsatz, deren Aufgabe es ist, den vorhandenen Formen nochmals ein größeres Maß an Feinheit zu geben. Schließlich werden die Oberflächen mit verschiedenen Punzen ge glättet und modelliert und mit kleinen Ölsteinsplittern und Schmirgelholz ge schliffen und poliert. Die Klinge des Jagdmessers wird dann gehärtet, ge schliffen und ebenfalls poliert. Dieser Vorgang ist bei allen Stahlschnittarbeiten grundlegend derselbe. Bei Stahlschmuck, wie z. B. bei Anhängern, Broschen oder Armbändern, bei denen die als Material verwendete Stahlplatte nichtzu stark ist, kann zur Vor formung der Umrisse die Metall-Laubsäge angewendet werden. Da es rostfreien Stahl noch nicht sehr lange gibt, wurden ältere Stahlschnitt arbeiten aus nicht rostfreiem Stahl, meist Böhlerstahl, Kapfenberg, gefertigt. Bei diesem Stahl bildet sich nach dem Glühen und Abkühlen im Ölbade eine dunkle Oxydationsschichte.Dadurch,daß die hervortretenden oder erhabenen Formen solcher Stahlschnittarbeiten durch Abreiben und Polieren von dieser Schicht befreit wurden, erhielten sie dank des erzielten Helligkeitsunterschie des eine äußerst plastische Wirkung. Rostfreier Stahl läßt sich nicht so oxydieren. Glanzwirkung läßt sich hier in erster Linie durch Polieren erzielen. Prof. Hans Gerstmayr Randanmerkungen: Durch Q, mit folgender Ziffer wird auf die Angaben im Quellenverzeichnis (Seite 91ff)j durch M mit folgender Ziffer auf die Angaben im Mitteilungsverzeichnis (S. 96) verwiesen. 8

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