Der Wehrgraben - Topographisch statistisch technische Beschreibung 1832

6 Mitglieder des Wehrgraben-Vereins ihre Verabredungen halten, und dort unter Augen eines eigenen Kommissars Rechnung von Wergraben Vorstehern abgelegt wird. Der Gastgeber (einst selbst Meister) macht sich berühmt, vortreffliche, beinahe dem Engländern gleiche Rasier- u. Federmesser auf Ersuchen zu verfertigen. Im Jahre 1833 brannten diese hölzernen Schleifen größtenteils bei Nacht ab. Der sogenannte Schliff oder Koth, ein Gemisch von Stein und Eisenteilen, wird in Fässern gesam- melt, und bis nach Ungarn zu anderem Gebrauch gut verkauft. Die Polieren befinden sich über den Schleifen untereinander und der nämlichen Bewegung mit den Rädern der Schleife durch Rinnwerk ver- bunden. Bei dieser zweiten Zeugstatt befinden sich insgesamt 13 Gefluder. Noch verdient bei dieser Zeugstatt, eine durch Herrn Reitmeyer erst im Jahre 1839 neu errichtete und durch das Wasser betrie- benen Zwecke, und Nägel-Erzeugungs-Maschine angeführt zu werden, welche einen sachkundigen Techniker interessieren wird, daselbst täglich 500.000 Zwecke erzeugt werden. Dritte Zeugstatt Dieselbe bietet einen der interessantesten, technischen Besuche unter den übrigen Gewerken für den Fremden, vorzugsweise die beiden schönen Realitäten des Herrn Carl Jocher, Inhaber eines Kup- ferhammers l und einer Papiermühle n daselbst, Haus Nr. 23 bei der Steyr, und jene des Herrn Aloys Rieß, Pfannenhammer-Schmiedmeister derzeit auch Kupferhammergewerk-Inhaber Haus Nr. 17 m ebenfalls bei der Steyr. Der Eigentümer Herr Carl Jocher des älteren Kupferhammergewerks mit l be- zeichnet, ist erst 13 Jahre Besitzer hievon, sein Vorfahrer hieß Schnebele. Dazumal bestand das Kup- ferhammerwerk nur aus 2 Hämmern derzeit aber aus 6 Hämmern durch Erweiterung des Lokals, und größerer Betriebsamkeit des Geschäftes überhaupt. Zu benützen und der Wehrgraben-Kommunität jährlich zu entrichten, hat dieses Hammergewerk 1 1/2 Gefluder mit drei Wasserrädern, und einen auswendig angebrachten Balgradel. Man muss wie- derholt erinnern, dass alle Maschinenbetriebe und Gewerke längs den Wehrgraben-Kanals unter- schlächtig gehen. Innerlich sind Bauart und Mechanismus den übrigen hierzulande durchaus gleich, nur mit dem Unterschied, dass hier alles in vortrefflichen Zustand sich befindet, was man nicht anderswo gleich findet, daher auch der Kupferhammer viel zu tun hat. In dieser Werkstätte werden nur bedungene oder gefrimte Bestellungen zur Arbeit angenommen. Das rohe Kupfer selbst wird anfänglich

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