Der Wehrgraben - Topographisch statistisch technische Beschreibung 1832
4 Der Wehrgraben-Kanal. Derselbe wird in vier Hauptzeugstätten, in welchen gleichsam die gehenden Werke eingeschlos- sen sind abgeteilt (und die in dem beigeschlossenen Situations-Plan auf das Genaueste aufgezeichnet erscheinen). Verfolgt man nun weiters vermittels Zuhilfenahme dieses vorliegenden Situationsplans den Lauf des Steyrflusses nach aufwärts, so nennt man den Ort die erste Zeugstatt, wo sich die bedeu- tende Lederfabrik des Herrn Bernhard Schreiner befindet. In selber wird häufig schweres gutes Pfund- sohlen-Leder fabriziert, und in mehrere Städte versendet. Erste Zeugstatt. Ist im Situationsplan mit Nr. I bezeichnet. Diese fasst in sich folgende Gewerbsrealitäten, als die schon genannte Bernhard Schreiner Lederfabrik, samt einem Stampf nebst Wohngebäude Haus Nr. 109 Badgasse, ferner die Kleinmühle dem Herrn Mathias Zeininger Haus Nr. 121 angehörig, dann die Mahlmühle mit 6 Gängen des Herrn Michael Heindl des Jüngeren Haus Nr. 110 (ebenfalls in Grund und Profil von mir aufgenommen worden). Dieser gegenüber liegt der Frau Ann Maria Müllerin zugehörige Eisenhammerschmiede. F. In selbem Hammer werden nur alle schweren Bau- und Ackerwerkzeuge und dergleichen massive Arbeiten verfertigt, und gehen darin zwei Hämmer. An diesen Hammer stößt noch eine Poliere mit einem Gefluder. Diese Zeugstatt hat zusammen in allem 12 Gefluder, wovon 6 allein der Michael Heindl Realität gehören. Zwischen dieser und der zweiten Zeugstatt am rechten Ufer des Kanals liegt die dem Herrn Aloys Kaindl Haus Nr. 120 eigentümliche Lederfabrik, bei selber befindet sich noch ein kleines Mühlhäuschen g zu welchem über den Fluss ein schmaler Steg weist, in welchem ein niedlicher Mechanismus von einer Koppermühle, Stampf, und einer Vorrichtung zur Ziehung eines von außen angebrachten Pumpbrunnens sich befindet, und auf diesem das Wasser in die nahe liegende Werkstatt geleitet wird.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2