Der Wehrgraben - Topographisch statistisch technische Beschreibung 1832
35 Bei der ersten Zeugstatt, eine einfache Vorrichtung bei der Michael Heindlischen (des Jüngeren) Mühlenrealität am Steyrkanal mittels eines Haspelaufzug durch einen Seilrechen das auf das Gefluder hinfließende Wasser von Unrat und Laubwerk zu reinigen. Dann wurde bei der Bernhard Schreiner- schen Lederfabrik in dem hierzugehörigen Knoppernstampf die Einrichtung getroffen, dass ebenso auch nunmehr mit guten Erfolg und ergiebigen Absatz Knochen und Hörner von Schlachttieren ge- stampft werden, und Metzenweise als guter Dünger an die Bauern verkaufet werden. In dieser Umge- bung von Steyr entstand eine neue Dünger-Einführung für die Felder. Bei der zweiten Zeugstatt. Mittels Kassierung der bei den Segelschleifen befindlichen Mairischen alten Schleifmühle und neuer gemauerter Aufführung einer derlei Realität, wurde in selber nebstbei noch eine in Steyr ganz neue durch das Wasser getriebene sogenannte kalte Zweck- und Nägel- Schneidmaschine (von den unterschiedlichsten Formen) bestehend aus mehreren Schneidestöcken hergestellt, Gründer und Eigentümer dieser anträglichen Realität heißt Josef Reitmair Haus Nr. ?, in der Bruderhausgasse. Im Durchschnitt fehlt nicht viel von der täglichen Verfertigung einer Million Zweck und Nägel Stücke. Bey der dritten Zeugstatt Vergrößerte Herr Carl Jocher sein Kupfer-Hammerwerk noch durch mehrere neue Hämmer. Dabei befindet sich dermalen auch noch ein Apparat von Walzwerk zur Pla- nierung des Papiers auf Maschinen-Art. Ebenso brachte benannter Herr Carl Jocher noch vorteilhafte Verbesserungen bei seiner Papierfabrik an, nämlich die Erzielung ein mehr gleichförmigen weniger ge- brechlichen Bewegung des Maschinenwerkes durch Anbringung von zu Maria Zell gegossenen Stirnrä- dern, Schraubenspindeln zu Papierpressen etc. wie ingleichen ein nützlicher neuer Dampfapparat zur anhaltenden gleichen Erwärmung des Wassers für die Pütten. Wurde beim Ablass gleich neben der vormals Weinstäubl. Manchesterfabrik zur schnelleren und bequemeren Hebung des Aufzugs (schweren Schutzbrettes) stattdessen eine mechanische Vorrich- tung angebracht, in Bestehung eines gegossenen eisernen Triebwerkes statt der Kurbel mittels Balan- cierstange, wodurch ein einziger Mann im Stande ist, die Schütze zu heben, wozu vordem 3 bis 4 Män- ner Hand anlegen mussten. Bey der 4 ten Zeugstatt steht zu erwarten und zwar nächstens, dass die Drahtzugsrealität des Herrn Schindler und Gesellschaft mit Herrn Eberstaller ganz neu und viel noch zweckmäßiger umge- baut werden wird, wozu schon derzeit Vorkehrungen getroffen werden, bereits aber ist in der Nähe des vorbenannten Drahtzuges ein zweiter neuer entstanden und erbaut worden, welcher den Herrn Leopold Lepoldseder zugehört. In der Vorstadt Vogelsang errichtete Herr Müllermeister Brandstätter noch eine neue Bretter- mühle aber kleiner als die ältere, überhaupt wurden bei den sämtlichen Mühlenwerken daselbst nütz- liche Ausbesserungen vorgenommen und erst unlängst eine neue Knoppern-Stampf hierzu gebaut worden.
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