Der Wehrgraben - Topographisch statistisch technische Beschreibung 1832
12 Vierte Zeugstatt. Zu dieser letzten Zeugstatt, im Plan mit Nr. IV bezeichnet, in der Vorstadt Aichet ist es ein und dasselbe, ob man über den kleinen Steg rechter Hand bei der Schleuse über den Kanal, oder gerade auf den Eisenhammer zugeht, oder linker Seite längs den Feldern nach der Papiermühle und dem Drahtzug und dann zum Eisenhammer und die Schleifmühlen und aller zu dieser Zeugstatt gehörigen Gewerken, welche am Wasser liegen. Hier muss man bemerken, dass 1 tens (wie in dem Situationsplan zu sehen) zwischen dem Eisenhammer und den Realitäten des Drahtzuges und der Papiermühle eine kleine Insel sich bildet, zwischen welcher sich der Kanal für die links und rechts liegenden Gewerken in zwei Arme teilt, die sich bald aber wieder am Ende des Drahtzugsteges mitsammen vereinigen. Auf dieser liegt also fürs Erste (wie aus dem Situationsplane zu ersehen): Die Papiermühle des Herrn Josef Vogel, Papierfabrikant Nr. 72 in einer schönen Lage, rings herum die Ökonomie-Gebäude. Auch diese Papiermühle findet reichen Absatz und ist den übrigen an Mechanismus gleich. An dieser Papiermühle über den kleinen Arm des Kanals liegt gerade gegenüber der Drahtzug (v) mit seinen Neben-Lokalitäten. Beide Werke, Papiermühle und Drahtzug benutzen das nämliche Gerinne. Der Drahtzug, Nr. 71, eine alte Gewerbsmaschine und wohl bekannt, dessen unge- achtet aber ist er für den jeweiligen Besitzer (wenn er Sachkunde besitzt) ein reichlich nutzbringendes und gutes Geschäft. Die vorteilhafte Lage des Drahtzugs, nämlich so nahe bei der Stadt und bei der Enns, so wie die der übrigen Gewerke, bringt daher immer viel Absatz nach verschiedenen Orten, so- wohl im Inland und Ungarn, als auch in entfernteren überseeischen Ländern, weil an diesem Platz gute Ware erzeugt wird. Da der Draht ein zu gar vielenmenschlichen Bedürfnissen unentbehrliches Material ist, so gibt es natürlich mehrere Gattungen von Draht, welcher auf diesem Drahtzug fabriziert und versendet wird als: Der große Rahmdraht Nr. 22. mittlere und kleinere Gattung, dann der Kesseldraht, groß, mittel und klein, der Riemerdraht, er gemeine Draht groß und klein, der leichte Draht durch alle Sorten, der Strickdraht durch 3 Nr., der Nadeldraht durch 2 Nr., der Bellerdraht, der Stuckateurdraht auch Ardee genannt, der Kartatschendraht durch 3 Nr., der Kanzel- und der Schlingeldraht, endlich der Saitendraht von Nr. 4 bis Nr. 15. Bei dieser Realität befindet sich auch ein besonders eingerichteter feiner Schei- benzug genannt, welcher 10 Spülen nebst einem Glühofen hat, nebstbei Stallungen, und das
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