Leopold Werndl und sein Sohn

wehre, Pistolen hergestellt und repariert. Fremde Arbeh ter, keines' deutschen Wortes mächtig, umstanden den Gesellen aus Steyr. Ob Vater ^Verndl noch so dickköpfig war? Josef W^erndl zog in die W^elt, er konnte auch wie« der nach 'Hause zurückkehren. Alles, was es in Prag Neues gab, hatte er gesehen. Ehrwürdiges und Vergan« genes erfahren. Keine Maschinen standen in den Werk'' Stätten bei den Büchsenmachern, alles war so alt, wie die Stadt selber. Von der Mutter kamen aus Steyr Briefe und Pakete. Der schwarz und gelb gestrichene Postwagen, von Pfer« den gezogen, brachte Nachricht von zu Hause. Alles be« fand isich wohl. Die Sofie vom Nachbarhaus hatte gehei« ratet, der Karl vom Steyrdorf war mit der Hand in den Senkhammer geraten. Deute waren gestorben, alte, die Josef kannte, und geboren neue, die Josef nicht kannte. Die Gicht plagte den Vater. Der Freund, "Wundarzt und kaiserlicher Rat Purkstaller hatte eine Schwefelkur in Baden bei Wien verschrieben. Brüder und Schwestern, sie gediehen. Leopold, der Erstgeborene, sollte als Student an die Universität nach Wien gehen, Jurisprudenz stu« dieren, die Doktorwürde erwerben. Gar wunderlich sei der Vater öfters. Abends lese er in der Zeitung, daß einer, in Steyr geboren, viel von sich reden mache. Ferdinand Redtenbacher hieß er. Ob Josef den Namen schon gehört habe? In einer Stadt Deutschlands sollte dieser Redten« bacher Professor sein, der vom kommenden Zeitalter der Maschinen rede. Mutter Josefa teilte dem Sohne mit, daß der Vater von diesem Ferdinand Redtenbacher nicht viel hielte. Maschinen seien Feinde der Menschen, war Vaters alter Grundsatz. Josef möge doch heimkommen, möge sich mit dem Vater vertragen, nichts von Maschinen er« zählen, ein folgsamer Sohn sein. Eines Tages, wenn Va«

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