trieb den Eisenhandel zu Steyr. Als junger kaufmänni» scher Angestellter sparte der Sohn sich das Schulgeld vom Munde ab, um an der Technischen Hochschule und Universität zu immatrikulieren. Mit guten Zeugnissen verließ er die Schule, wurde Tehrer am Höheren Gewerbe« Institut in Zürich. Achtzehnhunderteinundvierzig wurde er zum Professor am Polytechnikum in Karlsruhe bestellt, das durch ihn Weltruf erlangte. Bis zur Zeit Redten« bachers sah man in Deutschland den Maschinenbau als Handwerk an. Festigkeitsberechnungen kannte man kaum. Redtenbacher begründete den Maschinenbau als Wissenschaft, fügte den wissenschaftlichen Maschinenbau in den akademischen Unterricht ein. Er ließ sich nicht die Gesetze des Maschinenbaues von der Praxis vorschrei« ben, sondern leitete alles von theoretischen Erwägungen ab. Er fand das Wesen des technischen Menschen im Gleichgewicht von exakter Methode und freiem Schaffen. Für Redtenbacher bedeutete der Maschinenbau Wissen« Schaft. Er selber sagte: „Ich schaffe keine Lehrbücher, sondern Bücher, aus denen man lernt." Seine Hauptauf« gäbe gipfelte darin, die jungen Techniker nicht einseitig auszubilden. Alle Kräfte mußten im Techniker entwickelt werden. Vorbedingung war mathematische Grund« bildung. Die Straßen wollten kein Ende nehmen. Die Welt schien viel größer, als Josef Werndl sie sich je vorgestellt hatte. Das Königreich Böhmen mit den weiten Wäldern, Wiesen, Feldern, Äckern, Obstbäumen, Zwetschken, Äpfeln und Birnen, die in reifer Pracht an den Ästen hin« gen, war ein gesegnetes Land. Überall schufen fleißige Hände am Werk. Winde aus Ost und West, aus Nord
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