Kinder auf die Schulen, in die .Lehren geschickt? Es war das Geld, das Vater mit seinen Gesellen ohne Maschinen mit Handarbeit verdiente! Vielleicht hatte er recht? Josef strich das Wort „vielleicht". Er wollte dem Vater glau» ben. Glauben heißt, auf etwas bauen, was man nicht sieht, nicht hört. Josef wollte an Vaters Worte glauben. Josef Werndls Vorfahren, ob mütterHch oder väter« lieh kamen vom Eisen, dienten dem Eisen. Warum waren alle die Werndls dem Eisen verfallen? Kein Bauer mit Äckern und Wiesen, Kühen und Pferden, Pflügen tuid Korn befand sich unter seinen Vorvätern mütterlicher^ oder väterlicherseits. Josef erinnerte sich, als er auf sei« her Wanderung von Wien nach Steyr mit dem Hut itt der Hand auf der gesegneten Erde gegangen war, oft bei pflügenden Bauern verweilte, daß er an das Gebet den« ken mußte: Gib uns heute unser täglich Brot. Ist Brot nicht wichtiger als Eisen? Eisenhämmer hörte Josef Werndl klingen. Es war die Musik, die Tag und Nacht durch Steyr sang. Keine Fei« der, keine Acker warteten hier auf Menschenhände. Das Erz, vom steirisichen Berg gebrochen, hatte Werndls Vor« väter zum Eisen gezwungen. Die Enns, die Steyr, junge Flüsse, ließen sich einspannen, dem Eisen zu dienen. Jo« sef verstand nun den Spruch zu Steyr: Unser Eisen ist das Korn, unser Stahl ist der Weizen. Von weither krähte ein Hahn sein morgendlich^frohes Kikeriki! Vom Dachfirst flatterten dickkröpfige, weiße, graue und schwarze Tauben zur Erde. Im Stall schnatter.« ten Gänse, Enten, gackerten Hühner. Die Fensterflügel zu Leopolds und Josefas Schlafzinuner breiteten sich aus« einander. Vater Werndl stand am offenen Fenster, hielt
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