ten sie Martin Pachler zu. Einer von den Sechsen ver^ stand ihn am besten: — der Josef Werndl. Der Winter war in diesem Jahr besonders streng. Viele Eisschollen auf der Enns, auf der Steyr stockten. Es dauerte lange, bis die Frühjahrssonne endlich auf die Erde zu Gast kam. In Steyr hatte der Winter arg gehaust. Die Arbeiter an den Feueressen blieben gerne länger am wärmenden Feuer, machten Überstunden, um nicht in ihren kalten Wohnungen zu frieren. Die Zeit war nicht löblich, klagten die Arbeiter am Eisen. Dralle Köchinnen, feinste Bürgersfrauen stöhnten, weil das Suppengrün, ein bißchen Petersilie, Mohrrüben und Sellerie, als Büschel gebimden, einen kupfernen Kreuzer kostete und hatte doch Jahre vorher nur einen halben Kupferkreuzer ge« koistet. Entweder es mußte eine Revolution oder ein Krieg kommen, raunzten die Satten, die im Überfluß Le^ benden, strichen dabei mit dicken Fingern über wuchtige Brüste und Bäuche, quetschten beim Sprechen das drei= fach gepolsterte Kinn zusammen. Von den Preisen der Lebensmittel sprach alt und jung, als stünde der W^elt« Untergang bevor. Aber die Revolution in Steyr verlief gemütlich. Es kam zu keinen ernsten Ausschreitungen. Einige Steyrer, die Herren Schönthan, Arming und Schindler stellten sich mit dem Bürgermeister Haidinger als dem Obersten der Bürgergarde an die Spitze der Freiheitsbewegung und riefen eine Nationalgarde zum Schütze der persönlichen Sicherheit, des Eigentums ins Leben. Die Nationalgardisten isaßen an den Stammtischen, tranken manches Faß Bier oder W^ein leer, marschierten dann in die Umgebung von Steyr und hielten dort Ver« brüderungsfeiern ab. ^Vien dagegen sah aufgeregte Tage.
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