Leopold Werndl und sein Sohn

klärt hat, da haben wir gesehen, wie die Kolben und Stangen hin imd her gehen, wie die Räder sich drehen, wie Schwung in die Maschine kommt. Wißt Ihr Steyrer was von eurem Ferdinand Redten^ bacher? Nichts wißt Ihr, höchstens, daß er vor Jahren Stanitzeldreher und Pudelhupfer bei einem .Kaufmann in der Enge g'wesen ist. Einst wenn der Herr Redtenbacher gestorben sein wird, werdet ihr draufkommen, was ihr von diesem Manne hättet lernen können. Inzwischen setzen sich die gescheitesten Köpf aus Deutschland, aus England, ja sogar aus Amerika beim Herrn Redtenbacher auf die Schulbank und lernen, wie man Maschinen be« rechnet und baut. Wenn ihr dann eure Messer und Ga» beln, eure Flintenteile und iLadestöcke nimmer verkaufen könnt, weil die sogenannte .Schmutzkonkurrenz' sie ra? scher und billiger liefert, dann werdet ihr schimpfen. Den Herrn Redtenbacher hafs recht gefreut, wie ich mich ihm als oberösterreichischer Landismann aus Linz hab' zu erkennen gegeben. Die Hand hat er mir drückt wie einem alten Bekannten und ich hab ihm net g'nug berichten können von unserer Heimat. Später hat er mich sogar auf Probefahrt mit dem Dampfschiff mitgenom« men. Da sind wir auch am Zürichsee in eine Gegend ge« kommen, Küsinacht hafs dort geheißen, wo ein Herr Bodmer eine mechanische Werkstätte betreibt. Herr Bod^ mer, dazumals schon ein Sechziger, leitete in seinen jun= gen Jahren, so um achtzehnhundertsechs herum, eine Spinnerei, die der österreichische Baron Eichthal in einem alten Kloster zu St. Blasien im Schwarzwald eingerichtet hatte. Napoleon der Erste hat damals die Kontinental sperre verhängt und geglaubt, dadurch die Engländer klein zu kriegen. Keine englische W^are ist mehr nach Europa gekommen und in der Spinnerei zu St. Blasien ist die Baumwolle immer knapper geworden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2