Maschinen in Ruhe lassen. Bei mir heißt es: Eisen, Harn« mer, Senkhammer und unsere Fäustel" Josef Werndl lernte manches in Wien. Seine Augen sahen viel, seine Ohren hörten viel. Sein Hauptinteresse galt den Neuerungen in den Werkstätten für die Büchsen^ macherei. Seine große iLiebe galt dem Gewehr, der Fistole, Meister Fruhwirth schien mit dem Lehrling aus Steyr sehr zufrieden zu sein. Schon im zweiten Jahr der Lehre ersetzte der Junge mit seiner Arbeit dem Meister einen Gesellen. Vortrefflich verstand es Josef, den vor» nehmen Kunden, den Kavalieren vom 'Hof, den Adeligen aus den Provinzen die Vorzüge der Fruhwirth'schen Ge» wehre auseinanderzusetzen. Der Meister konnte sich nicht enthalten, den Lehrling Josef rühmlich zu loben: „Wirst ein Großer in unserer Zunft werden," Josefs Augen waren beim Einschießen die besten. Er traf stets mitten in das Schwarze. Ein Graf aus Ungarn, dem eintausend Joch Felder und Acker, viele Berge und weite Wälder mit allem Getier zu eigen waren, versuchte Josef Werndl zu überreden, mit ihm als Leibjäger zu kommen. Es gab keine lange Überlegung — Leibjäger wollte er nicht werden, Ge» wehre wollte er für die Jäger herstellenl Werndlgewehre! Meister Fruhwirth und der Graf aus Ungarn lachten, sie glaubten dem Lehrling aufs Wort. Josefs Gesellenstück fiel zur reinsten Zufriedenheit des Meisters aus. Gewehrlauf, Gewehrschaft, das Schloß des Vorderladers, alles schien vorzüglich gear» beitet, Josef war stolz, als er den Lehrbrief in den Händen hielt, der lautete: Nachdem der Lehrling Josef Werndl sechzehn Jahre alt, von Stadt Steyr in Österreich gebürtig, katholischer Religion, ledig, bei dem bürgerlichen Büch» senmacher Herrn Ferdinand Fruhwirth die Büchsem
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