vor. Zur Mutter äußerte er sich: „Der Herr Vater sollte weniger selber am Eisen angreifen, sich mehr um die Ver# besserungen in der Büchsenmacherei kümmern]" Frau Josefa, die fast jedesi Jahr gesegneten iLeibes war, strich über den Krauskopf ihres Sohnes. Es wird eine harte Zeit zwischen beiden Männern, zwischen Vater und Sohn kom^- men, das wußte sie. Mutter Werndl kannte den Dickkopf ihres Mannes, kannte auch den Dickkopf ihres Sohnes. Vater und Sohn Werndl waren froh, als der Weihnachts« Urlaub zu Ende ging und Josef wieder in seine Lehrstelle nach Wien zurückfahren konnte. Ein strenger Winter kam, die Donau führte viel Eis. Mit der Postkutsche fuhr der Lehrling Josef Werndl von Steyr fort. Beim Abschied fragte er seine Mutter: „Werde ich einmal Meister in Vaters Werkstätten sein?" Ohne Arg hatte Josef diese Frage gestellt. Lachend gab ihm Frau Josefa die Antwort mit auf den Weg: „Wenn du groß bist, wenn du Tüchtiges gelernt hast, wenn dein Vater müde sein wird, kriegst du alles, wirst Herr und Meister im Wehrgraben und in Letten!" Josef wollte seiner Mut« ter schon die Hand küssen, da überkam ihn noch eine Frage: „Mutter, darf ich schon jetzt sagen, was mir nicht gefällt, was Vater verbessern sollte?" Frau Josefa wußte nichts darauf zu sagen — sie schwieg. Zuletzt, als sie ihm ihre Hand in den Poistwagen hineinreichte, sagte sie: „Wenn'st ein Gesell' bist, dann reden wir weiter!" Vater Leopold ahnte, mit seinem Sohn Josef standen ihm viele Schwierigkeiten bevor. Abends, wenn Frau Josefa bei einer Handarbeit mit ihrem Gatten in der Stube saß, polterte Meister Werndl los: „Hast ihn g'sehn, dei« nen Herrn Sohn, so eine Rotznas'n, ist kaum trocken hinter den Ohr'n, will alles besser wissen wie unsereiner; mich soll der Lausbub mit seinen amerikanischen neumodischen
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