Land Oberösterreich würde dem kranken Sohn helfen, ihm völlige Genesung schenken. Wilder Föhn jauchzte über die Baumspitzen, über die grünen Felder, verjagte in den Mulden, auf den Berg# spitzen Schnee und Eis. Junge Saat drängte aus brauner Erde. Josef W^erndl und Emma Moser begaben sich auf stille Wanderung. In einem der alten, oberösterreichischen Vierkant#Bauernhöfe fanden sie Aufnahme. Emma Moser hatte den rechten Ort gefunden, der dem Freund die alte Spannkraft zurückzugeben vermochte. Tag für Tag wurde er aufgeschlossener für die Wunder von AUmutter Natur, denen er sich nur hinzuhalten brauch# te, um neuen Lebenssaft in sich aufsteigen zu fühlen. Er, der von Jugend auf nur dem Eisen gedient, er fühlte sich plötzlich eingesponnen in den Lebenskreis des Bauern, er erkannte die Wahrheit des Wahlspruches seiner Heimat# Stadt Steyr; „Das Kom ist unser Eisen, der "Weizen ist un# ser Stahl." Wieviel ehrlicher Schweiß steckt in den wogenden Kornfeldern des Inn# und Traunviertels! Wieviel Mühe kostet das bestellte Haferfeld. Keckes Wagen, frohe Laune, ein frommer Sinn kennzeichneten von altersher den Ober# Österreicher. Er versteht, ja er liebt die Arbeit! Vom Donaustrand bis zum Gipfel des hohen Priel und hinein in die Schluchten des Toten Gebirges, hinauf bis zum Karls#Eisfeld am Dachstein — überall Arbeit. In den Granitbrüchen des Mühlviertels, in den Bergwerken am Hausruck, in Ischl und Hallstatt, in den Sudhäusern zu Ebensee, in den Hammerwerken und Fabriken an der Enns und Steyr, an der Krems und Traun und draußen in der Ebene, in den Holzschlägen, hinauf bis zum Plök# kenstein — überall Arbeit. Emma Moser liebte die einfachen Weisen des Vol# kes, wie sie ihr vom Vater, dem Bader und Dialektdichter
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