Leopold Werndl und sein Sohn

Italien folgten. So konnte sich denn die Kriegsverwaltung von österreich^Ungarn dieser modernen Anforderung an die Heeresausrüstung nicht mehr verschließen. Das Repe:» tiergewehr Sytem Mannlicher, Modell 1886 mit Gradzug^ Verschluß, wurde in Auftrag gegeben. Oberingenieur Ferdinand Mannlicher, der sich, von Josef Werndl tatkräftig und verständnisvoll gefördert, in seiner Freizeit mit dem Problem des Repetiergewehres be# faßte, bildete die vom Amerikaner Lee bereits im Jahre eintausendachthundertundsiebzig zum Patent angemeldete Einlage«Gewehrkonstruktion sinngemäß weiter aus. An Stelle eines anhäng»» oder aufsetzbaren Magazins ordnete Mannlicher im Mittelschaft ein mit dem Gewehrkörper fest verbundenes Magazingehäuse an, in dem die aus Zu»» bringer und Zubringerfeder bestehende Repetiervorrich« tung schon eingebaut war. Wesentlich für Mannlichers Er' findung schien jedoch die je fünf Patronen zusammen»» fassende und nur neunzehn Gramm wiegende Stahlblech« Spange. Durch diese Magazinskonstruktion, die es ermög« lichte, den Soldaten mit zahlreichen ladebereiten Patronen auszurüsten, wurde die weitere Durchbildung der Repe« tier«Handfeuerwaffe in eine neue Richtung gelenkt. In einem letzten gewaltigen Aufbäumen seiner Kraft schlug Werndl die Konkurrenz, wo er sie nur treffen konnte. Die Werndl'schen Gewehre siegten in allen inteiv nationalen Wettbewerben. Es kamen aus aller Welt die goldbeladenen Käufer in die Eisenstadt. Das „Deutsche Reichsmodell 1888" mußte in Steyr erzeugt werden. Bul« garien, Brasilien, Chile, Peru, Siam und andere Staaten wurden von Steyr mit dem Mannlicher«Modell 1888 aus» gerüstet. Der Auftragsstand erreichte im Jahre eintausend« achthundertneunundachtzig fast eine Million Gewehre. Die Leistungsfähigkeit war bei sechshunderttausend Re« petiergewehren kleinen Kalibers und mehreren Millionen

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