Leopold Werndl und sein Sohn

stems. Einige seiner Gleichstrom'^Flachringdynamos spei« sten bei der Münchner elektrischen Ausstellung im Jahre eintausendachthundertzweiundachtzig eine Anzahl von Bogenlampen, die Schuckert nach den Patenten der Phy^« siker Krizik und Piette aus Pilsen hergestellt hatte. Mit diesen Erfindern und dem jungen Prager Forscher, Dok# tor Johann Puluj, einem äußerst fähigen und vielseitigen Physiker, tat sich Josef Werndl zusammen, um die Er« zeugung von elektrischen Maschinen und Beleuchtungs« körpern „im großen Stile" aufzunehmen. Ein Jahr später war diese neue Industrie der öster« reichischen Waffenfabriksgesellschaftbereits derart hoch entwickelt, daß Josef Werndl in Steyr eine elektrische Ausstellung veranstalten und die Energieumwandlungdes fließenden Wassers in elektrischen Strom praktisch vor« führen konnte. Dreihundert Bogenlampen, eintausend« sechshundert große Glühlichter, alle eigener Erzeugung, eine halbe Million Kerzen brannten in Steyr. Selbst« gebaute Elektromotoren trieben Drehbänke, Bohr« und Fräsmaschinen, landwirtschaftliche und Bergbaumaschi« nen an. Steyr war die erste elektrisch beleuchtete Stadt des Kontinentes. Die Kraft gab willig der ewig junge Gebirgsfluß, die Steyr. Ihre smaragdgrünen Fluten bewegten die Tur« binen und Wasserräder. Selbsttätige, erstmals in Steyr von Schuckert und Dr. Puluj gebaute Umlauf« und Span« nungsregler sorgten für konstanten Strom. Elektrotechniker aus aller Welt, Journalisten, Profes« soren der technischen Hochschulen, regierende Fürsten, Kronprinz Rudolf, der Kaiser und König Franz Josef der Erste erschienen zu dieser elektrischen Ausstellung in Steyr. Vom Balkon des Schlosses Voglsang hob der Mo« narch seinen Blick empor, über die hellerleuchteten Ob« jekte der Waffenfabrik, die Wemdl'schen Arbeitersied«

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