Leopold Werndl und sein Sohn

Papiere besorgten Herren Aktionäre, die auf Gewinne, Dividenden und Tantiemen erpichten Verwaltungsräte der Österreichischen Waffenfabriksgesellschaft ablehnend und feindselig gegenüber. Sie hatten kein Verständnis für unsichtbare Neugründungen, die große Kapitalien verschluckten und jahrelang keine Erträgnisse abwarfen. Sie, die geld« und piofitgierigen Aktionäre hatten wenig übrig für die Förderung der technischen Wissenschaft. Arbeiterfragen gingen sie überhaupt nichts an. Sie wölb ten nur eines; Gewinne, Dividenden, Tantiemen, um ein sorgenloses .Leben mit Fraß und Suff, Spiel und Frauen führen zu können. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Josef Werndl und den Verwaltungsräten verschärften sich. Es drohte zum Bruche zu kommen. Josef Werndl wollt r sich von der Österreichischen Waffenfabriksgesellschaft zurückziehen und seine Pläne auf eigene Faust verwirks» liehen. Die tüchtigsten und getreuesten seiner Werkmeb ster, Partieführer und Meister hatte er bereits für sich, und zum Übertritt in ein, von ihm neu zu gründendes Unternehmen verpflichtet. Seine „Alten" würden ihm treue Gefolgschaft leisten, seine „Werndler" mit ihm durch Dick und Dünn gehen. Da kam es, im letzten Augenblick, zu einer Einigung. Am siebenundzwanzigsten November eintausendacht« hundertundzweiundachtzig teilte Josef Werndl seinen Entschluß, die Erzeugung von elektrischen Maschinen, Bogen« und Glühlampen aufzunehmen, seinen Arbei« tern und Angestellten mit. Johann Siegmund Schuckert stand damals im siebenund« dreißigsten Lebensjahre. Seit eintausendachthundertfünf« undsiebzig betrieb er in Nürnberg eine mechanische Werkstätte und befaßte sich mit Vorliebe mit dem Stu« dium und Bau von elektrischen Maschinen eigenen Sy«

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