Leopold Werndl und sein Sohn

Die Unübertrefflichkeit Steyrischer Werkmannsarbeit hatte Preußen veranlaßt, im Jahre achtzehnhundertfünfundi« siebzig den größten bisher erteilten Auftrag auf Hand^ feuerwaffen, sechshunderttausend Stück „Reichsdeutsches Gewehrmodell 1871", System Mauser, im Gesamtwert von acht Millionen, achthundertvierundneunzigtausendfünf« hundert Gulden an Steyr zu vergeben. Dieser Auftrag, der in dreißig Monaten erledigt wurde, bestätigte Steyrs Weltruf. Frankreich besaß einen bedeutenden Vorrat an Chas« sepot=Gewehren, die in das moderne System Gras umge» wandelt werden sollten. Um Zeit, Arbeit und Kosten zu ersparen, stellte Frankreich die Forderung, daß die in Steyr erzeugten, vollständigen und hartpolierten neuen Gras# Verschlüsse ohne einen Feilenstrich Nacharbeit in die in Frankreich lagernden Chassepot#Gewehre einbaubar sein müssen. Steyr erfüllte diese Forderung in so zufriedenstel# lender Art, daß Frankreich dem Verschlußauftrag einen namhaften Lieferungsauftrag auf Gras # Gewehre mit De# genbajonetten folgen ließ. Steyr siegte über die internatio# nale, belgische, französische rmd englische Waffen# Industrie. Die Entscheidung im Ringen um die Vorrangstellung in der Handfeuerwaffenerzeugung fiel in Rumänien. Die königlich = rumänische Kriegsverwaltung beschloß, unter dem Eindruck der Schlacht bei Plewn achizehnhundert# sechsundsiebzig, da Osman Pascha sich mit dem Kern der türkischen Truppen den Russen ergeben mußte, das bisher in seiner Armee verwendete amerikanische Peabody^Ge# wehr durch das rasch feuernde und durchschlagkräftigere in England bereits eingeführte System „Henry Martini" Blockverschlußgewehr, 11,4 mm zu ersetzen. Rumänien hatte sehr rasch begriffen, daß die imperialistische Balkan#

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