Recht, nein, Sie haben kein Recht, mir meinen Mann zu nehmen. Spekulieren Sie nichtl Mein Mann geht nicht fort von mir. Er wird nie von uns fortgehen. Ich lasse mich nicht scheiden. Hören Sie mich, hören Sie mich — ich werde mich nie scheiden lassenl Ich werde um meinen Mann kämpfen. Josef liebt mich, er liebt nur mich. Sie sind eine Laune von ihm, nichts weiter. Josef hatte viele Lieb# Schäften, sie haben alle nicht lang gedauert — einen oder zwei Monate höchstens. Haben Sie Mitleid mit mir, gehen Sie fort von hierl Sie sollen keinen Schaden haben, be# stimmt keinen Schaden. Ich weiß, Josef hat sie behext. Ich weiß, er kann Menschen verzaubern, einfangen, für sich ausnutzen. Fräulein Moser, Sie trifft keine Schuld. Mein Mann ist schuld, seine Augen sind es, seine Sprache, seine Pläne, seine Erzählungen. Hören Sie, Fräulein Moser, ich bin hergekommen, um Sie zu bitten: Gehen Sie fort! Ich will einen Skandal verhüten. "Wenn Sie nicht gehen, dann laufe ich zur Polizei. Ich werde dort erreichen, daß man Sie aus der Stadt jagt. Ach nein, ich will Ihnen nichts Böses antun. Sehen Sie nicht, wie elend ich bin? Er hat mich krank gemacht. Er hat mich zertreten. Ich bin Josef Werndls Frau, ich bin die Mutter seiner Kinder. Er darf mich nicht verlassen! Wenn er mich verläßt, würde ich aus dem Leben gehen] Haben Sie je eine Mutter gehabt? Den# ken Sie, wenn ihr Vater Ihre Mutter verlassen hätte! Den# ken Sie daran! Sie müssen mir helfen!" Ehrliche Tränen drängten sich aus Karolinens Augen. „Josef und ich, wir haben die schlechten Jahre zusammen getragen. Nun sind die guten Zeiten über uns. Soll ich jetzt allein sein? Ich kann nicht allein sein, ich habe Angst. Sahen Sie jemals des Nachts weiße Pferde auf dem Fried# hof? Ich will nicht allein sein! Nie! Nie! Nur nicht allein sein!" Emma Moser hörte jedes Wort, spürte jedes Wort
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