lieh, er polterte: „Ehre, wem Ehre gebührt. Der Pepi ist kein Weiberknecht! Du siehst Gespenster und hörst nur, was die Anderen dir erzählen. Warum gehst du nicht mit, wenn der Josef mit dir einen Spaziergang machen möcht'? Ausreden — einmal kriegst a' Kind, dann hast a' Kind kriegt, dann drücken deine 'Hühneraugen, dann sind wie« der die Füße g'schwollen, dann passen dir die Schuh' net, dann hast nix Passendes zum Anziehen. Ehrlich gestan« den, iLintscherl, wann i' der Pepi war, i' hätt schon längst Ordnung z' Haus g macht. Was tut er denn schon, der Pepi? Net Kartenspielen, na und trinken — —" Vater Haindl dachte an seine von ihm geliebten guten Tropfen, sei es von der Rebe oder vom Hopfen. „Trinken muß der Mensch, weil er ohne zu trinken nicht leben kann. Du sitzt immer z' Haus, spielst die Gnädige, laßt di' von die geputzten Weiber anlügen, gibst ihnen dafür Kaffee und Guglhupf, laßt dich bedauern. Lintscherl, Lintscherl, ich als dein Vater, mir kannst es glauben, wann der Pepi einmal genug von dir hat, dann hat's aber g'schnappt, dann kannst dich auf den Kopf stellen, du kannst ihn nimmer derhalten. Der Pepi is a' gute Haut. Aber wann s Häferl voll ist, dann ist's voll!" Eine volle Stunde sprach Vater Haindl mit seiner Tochter, gab ihr zu verstehen, daß sie einen falschen Ton in ihrer Ehe angeschlagen habe. „Die Mannsbilder wollen nur liebende Frauen um sich z' Haus haben." Frau Karoline rang die Hände, lief im Zimmer auf und ab, warf den Nähtisch um, schlug die Lampe zu Bo« den, drohte mit Selbstmord, bat dann wieder weich ge« stimmt, man möge mit ihr Erbarmen haben, ließ die Kin« der kommen, sie sollten bestätigen, wie unglücklich sie sei. Der Hausherr fühlte sich in seiner Wohnung nie zu Hause. Kein lautes Wort, kein herzerfrischendes Lachen, kein lautes Auftreten duldete Karoline. Einem Kranken»
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