sich. — Kaiser Franz Josef der Erste schenkte Josef Werndl, diesem dickschädligen, selbstbewußt und herrisch stolz auftretenden Armaturenschmied aus Steyr sein Ver= trauen. Mit dem Tage der Annahme des WemdkHolub^Ge# wehres begann ein neuer Zeitabschnitt in der industriellen Fertigungstechnik der 'Handfeuerwaffen in Europa. Der geschulte Blick des Facharbeiters Josef Werndl hatte das Wesen des Austauschbaues erfaßt. Nicht billige Massen^ fertigung, sondern Verfeinerung, höchste Präzision, Wert« arbeit, darin allein lag der Fortschritt. Werndl wußte, was es zu tun galt. Der Unterschied zwischen Werndl und den anderen Waffenkonstrukteuren und Erzeugern wurde zum ersten Male offenbar. Josef Wemdl plante den arbeitstechni«« sehen und maschinellen Aufbau so, daß in Steyr — wenn nötig — abwechselnd, nacheinander, nebeneinander die verschiedensten Gewehrmodelle jeder Menge gewissem^ haftester Präzision erzeugt werden konnten. Die Grund« läge dafür bildete der Steyrer Arbeiter. Schon bei der Herstellung von Gewehrläufen aus massiven Gußstahl« harren durch Schmieden, Bohren und Drehen hatten die Wemdler ihre Fähigkeit zur Arbeit mit Maschinen bewie« sen. Die Steyrer würden auch das Pressen, das Stanzen, das Fräsen erlernen. Das Messen und Wiegen lag ihnen schon von den Messerern her im Blut. Werndl gab sein gesamtes Vermögen, alles was er besaß, für die Beschaffung von Maschinen aus England und aus Amerika her. Mit höchstem Mut und stärkstem Glauben baute er die Fabrik weiter. Frau Josefa, die gute Mutter, die den Erbbetrieb führte und der Bruder Franz, sie hielten treu zu Josef. Um der Mutter die unge» heure Last der Verantwortung in diesen schweren Zeiten abzunehmen, gründete Josef mit Bruder Franz die Firma:
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