kein Versager, immer die gleiche Schußpräzision, dieselbe Treffsicherheit. Eisige Kälte lag über dem Schießplatz. Alle, vom Kaiser bis zum kleinsten Schützen wuß« ten, worum es hier ging. Das RemingtonGewehr schien derzeit das beste Aiv= mee^Gewehr. Wortlos, mit kurzem militärischen Gruß verÜeß der Kaiser den Schießplatz. Die amerikanische Waffe erhielt seine Sanktion nicht. Noch am gleichen Abend rief ein Telegramm des Kriegsministers den Büchsenmacher Josef Werndl aus Steyr nach Wien. Als Josef Wemdl über die Freyung dem alten Kriegsminsterium „Am Hof" zuging, herrschte dort schon vorweihnachtliche Stimmung. Die hölzernen Stände hat<» ten Rupprechte mit silberglänzenden Bärten und noch viel schönere Zwetschkenkrampusse mit fürchterlichen Hörnern, glühenden, stechenden Augen und langen spitzen roten Zungen ausgestellt. Goldene und silberne Nüsse, dürre Kletzen, saftige Mispeln, rotbackige Apfel, goldene, leuchtende Pomeranzen gab es in Hülle und Fülle. Buben und Mädels, nach Schulschluß auf dem Heimweg, umringten die Stände und bestaunten sehn# suchtsvoll die vielen köstlichen Sachen. Josef W^erndl fragte die in W^oUtücher vermummte und deshalb noch rundlicher erscheinende ehrsame Veiw käuferin: „Was kost' denn Ihna Stand da?" „W^as meint der gnä' Herr?" klang es erstaunt zu# rück. „Na, was halt der ganze Kram da z'samm kostet, möcht i gern wissen." Die rundliche Fräu wurde plötzlich hellhörig. „Sag'n ma halt fuchz'g Gulden Euer Gnaden." „Is recht. Da haben S'. Stimmt's?"
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2